Anschlagsplan auf Westbahnhof: 15-Jähriger erneut festgenommen
Der Bursch, der am vergangenen Dienstag verhaftet wurde, hat eine Vorgeschichte: Es handelt sich um jenen 15-Jährigen, der vergangenen Frühling einen Terroranschlag am Wiener Westbahnhof verüben wollte.
Nun ist der Jugendliche erneut ins Visier der Ermittler geraten, wie die Polizei am Donnerstag mitteilt. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Wien wurde eine Hausdurchsuchung am Wohnort des 15-Jährigen in Wien-Hernals angeordnet und am Dienstag, 25. November, durchgeführt. Dabei stellte das Landesamt Staatsschutz und Extremismusbekämpfung (LSE) gemeinsam mit der Cobra das Mobiltelefon des Burschen sicher.
"Einschlägiges Material" gefunden
Gefunden wurde darauf "einschlägiges Material" - eine detaillierte Auswertung stehe zwar noch aus, aber: "Das, was gefunden wurde, hat ausgereicht, dass die Staatsanwaltschaft die Untersuchungshaft beantragt hat." Es besteht der Verdacht der kriminellen Vereinigung und des verbrecherischen Komplotts. Der 15-Jährige befindet sich derzeit in der Justizanstalt Josefstadt.
Dabei ist er noch gar nicht so lange wieder auf freiem Fuß. Erst im Sommer wurde der Jugendliche aufgrund des geplanten Attentats auf den Westbahnhof zuerst zu 24 Monaten und - nach Anfechtung des Urteils durch die Staatsanwaltschaft - zu 36 Monaten teilbedingter Haft verurteilt.
Ende Oktober sei der Jugendliche aber von dieser Strafe "bedingt entlassen" worden, berichtet die Sprecherin des Wiener Straflandesgerichts, Christina Salzborn. Insgesamt zwei Monate und 14 Tage seiner unbedingten Haft seien ihm nachgesehen worden. Das sei üblich bei Erstvollzug solange keine Gründe dagegen sprechen, sagt Salzborn. Und das haben sie nicht: An die Auflagen, etwa die Bewährungshilfe sowie die Kontaktvermeidung mit gewissen Menschen, habe sich der Jugendliche gehalten, so Salzborn. Es habe keine "red lights" gegeben.
15-Jähriger habe sich "weiter radikalisiert"
Unter Beobachtung blieb der Bursch dennoch. Dabei konnte das Landesamt Staatsschutz und Extremismusbekämpfung weiterhin eine "hohe Affinität zu radikal-islamistischer Propaganda sowie zu Stichwaffen und ähnlichen Gegenständen" bei dem 15-Jährigen feststellen. Er habe sich "weiter radikalisiert", so eine Polizeisprecherin. Vergangenen Dienstag gipfelte das in der Hausdurchsuchung und der Festnahme des 15-Jährigen. Die Ermittlungen laufen weiter.
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