10.000 bei Yung Hurn: Erstes Party-Wochenende seit eineinhalb Jahren
Von Lorena Danner und Johannes Arends
Schon bei der Ankunft am Wiener Karlsplatz war klar: So etwas hat es schon lange nicht mehr gegeben. Ein regelrechtes Meer an jungen Menschen (Schätzungen zufolge knapp 10.000) erstreckte sich am Freitagabend rund um den großen Brunnen vor der Karlskirche, von Masken oder eingehaltenen Abständen keine Spur - beides ist im Freien seit dem 1. Juli auch nicht mehr verpflichtend vorgeschrieben.
"Wir alle wünschen euch viel Spaß mit Yung Hurn", beendete ein letzter Redner die von der Volkshilfe organisierte Veranstaltung, deren Erlöse zur Bekämpfung von Kinderarmut eingesetzt werden sollten. Und dann kam er: Der 26-jährige Wiener Julian Sellmeister, der als Rapper unter seinem Pseudonym Yung Hurn zum Idol einer ganzen Generation österreichischer Jugendlicher geworden ist, betrat die Bühne - und die Menge explodierte.
Yung Hurn am Karlsplatz
Über knapp eineinhalb Stunden glich der Karlsplatz einem Tollhaus. Es war offensichtlich, dass die jungen Menschen mehr denn je genossen, was ihnen fast eineinhalb Jahre lang verwehrt geblieben war: Konzerte, Großevents zu genießen und gemeinsam zu feiern.
Gegen 23:00 Uhr war der Spaß dann auch schon wieder vorbei, die Massen strömten langsam in die Innenstadt oder den angrenzenden Resselpark. Man konnte reihenweise in aufgelöste Gesichter blicken, immer noch berauscht von Endorphinen. Einzig die Frage blieb, wie sehr die Volkshilfe letztlich wirklich von dem Event profitiert hat.
Die Nachtgastronomie schloss als erste, nun hat sie sie als letzte Branche wieder aufgemacht. Folgendes gilt seit 1. Juli:
- Diskotheken oder Bars dürfen vorerst nur mit höchstens 75 Prozent ausgelastet sein. Es gibt also früher als sonst einen Besucherstopp. Ab 22. Juli soll es dann keine Personenbeschränkungen mehr geben.
- Wie in allen Bereichen der Gastronomie gilt auch bei der Nachtgastronomie Registrierungspflicht. Auch ein 3G-Nachweis ist zwingend zu liefern.
- Es gelten keine Abstandsregeln mehr, auch nicht in Clubs und Diskotheken, sowie keine Maskenpflicht.
- Die Sperrstunde fällt gänzlich, es gibt kein zeitliches Limit mehr.
Events auch am Samstag und Sonntag
Am Wochenende wurde dann kräftig weitergefeiert: In den Wiener Clubs wurde die Nacht zum Tag und es wurde bis in die frühen Morgenstunden hineingetanzt. Es war für alle etwas dabei: Hip-Hop-Liebhaber*innen haben sich im Club Vi I Pee (2. Bezirk) bei dem Event "Mickey Mouse" auf der Tanzfläche getummelt.
Im Diskoclub Volksgarten in der Wiener Innenstadt konnten jung und alt eine Mischung aus House- und Partyhits genießen.
Für die Techno-Liebhaber ging es am Sonntag dann sommerlich mit dem Event "Kein Sonntag ohne Techno" an der Donau weiter. Natürlich galt überall: Die bekannte 3G-Regel und lediglich 75% Auslaustung.
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