100.000 Euro Schaden durch Phishing-Attacke

Die Polizei sucht nach diesem Mann.
Internet-Banden nutzen Weihnachtshektik im Netz. Daten-Opfer werden sogar erpresst.

Das Landeskriminalamt Wien warnt vor einer neuen Phishing-Welle. Die aktuelle Schadenshöhe beträgt an die 100.000 Euro. Kriminalisten glauben jedoch an weitere Geschädigte und an eine wesentlich höhere von den Konten der Opfer abgehobene Schadenssumme.

Die unbekannten Täter gingen organisiert vor. Bevor die professionell gestalteten Konto-Sicherheitsabfragen (sie sehen den Original-Abfragen der Banken täuschend ähnlich) an die Bank-Kunden per Internet gesendet wurden, eröffneten die Täter Konten bei verschiedenen Geldinstituten. Dabei wurden gefälschte Ausweise verwendet.

Bis dato sind sechs Konten der Betrüger bekannt. Nachdem durch die fingierten Abfragen Daten der Opfer bekannt waren, saugte die Bande von deren Konten Geld ab und überwies es auf die eigenen Konten. Bisher sind zumindest neun Personen auf die Phishing-Attacke hereingefallen.

Schließlich hob einer der Verdächtigen (siehe Bild) von einem der Sammel-Konten Geld ab. Dabei tappte der Mann in die Video-Falle. Die Polizei bittet Zeugen und weitere Geschädigte um Hinweise unter 01/31310 - 67800 oder 67511.

Lösegeld-Trojaner

Auch das Bundeskriminalamt (BK) warnt vor einer weiteren Betrugsmasche. Denn eMails des Paketzustellers DHL sind mit einem Lösegeld-Trojaner infiziert. Usern, die dieses Mail öffnen, werden im großen Stil Daten auf der Festplatte gesperrt und somit unbrauchbar gemacht. Nach der Attacke werden die Opfer erpresst. Über einen bekannten Bargeldtransfer-Dienst soll eine Zahlung erfolgen. Nur dann werden die Dateien freigeschaltet und sollen wieder einsatzfähig sein.

Einige Geschädigte haben an die Erpresser bereits Hunderte Euro überwiesen. Die Daten blieben aber trotzdem verschlüsselt, das Geld war ebenfalls verloren. "Betrugs-Opfer sollen unbedingt Anzeige erstatten", sagt ein Sprecher des BK. Einzige Taktik gegen den aggressiven Lösegeld-Trojaner ist es, das DHL-Mail (Versandschein) nicht zu öffnen. Denn die moderne Schadsoftware schleust sich an den meisten Anti-Viren-Programmen vorbei.

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