Mexiko verhängt Strafsteuer auf Süßes

Ab Jänner kostet Süßes und Fettes in Mexiko mehr. Eine Strafsteuer soll Konsum senken.

Kaum zu glauben, aber in Mexiko gibt es mittlerweile mehr Übergewichtige als in den USA. 70 Prozent der Erwachsenen und 30 Prozent der Kinder und Jugendlichen sind zu dick. Als krankhaft übergewichtig stuft die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) 30 Prozent der erwachsenen Mexikaner ein. Fast jeder zehnte erwachsene Mexikaner leidet bereits an Diabetes – Tendenz steigend.

Mexiko leide an einer „echten Übergewichtsepidemie“, so der Befund von Staatspräsident Enrique Peña Nieto. Der gertenschlanke Politiker kündigte Erziehungsinitiativen, neue Etikettierungsvorschriften und Sportprogramme an. Ab Jänner sollen zudem ungesunde Lebensmittel durch eine Strafsteuer von acht Prozent teurer und damit unattraktiver gemacht werden. Konkret gilt aber Jänner eine achtprozentige Steuer auf Lebensmittel und süße Getränke mit mehr als 275 Kilokalorien je 100 Gramm. Der Kongress verabschiedete am Donnerstag die Reform.

Die Getränkehersteller waren vergeblich Sturm dagegen gelaufen. Sie argumentieren, dass Übergewicht ein vielschichtiges Problem sei und nicht nur ihre Getränke daran schuld seien. Kein Wunder, sie fürchten um ihr lukratives Geschäft: Die Mexianer trinken pro Kopf im Schnitt drei Liter Softdrinks pro Woche und rangieren damit laut einer Studie der Universität Yale weltweit klar an erster Stelle.

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