Wirbel um Hollandes Affäre

Francois Hollande
Der Staatspräsident soll mit der Schauspielerin Julie Gayet liiert sein

Liebes-Wirren im Élysée: Ein Bericht des Magazins Closer über eine angebliche Liaison von Präsident François Hollande mit der Schauspielerin Julie Gayet sorgt in Frankreich für Aufregung. Unter dem Titel „Die geheime Liebe des Präsidenten“ bringt Closer auf sieben Seiten eine intensiv bebilderte Story über die Affäre.

Hollande zeigte sich zutiefst erzürnt: Der Bericht sei eine „Attacke gegen das Privatleben“ . „Wie jeder andere Bürger habe ich das Recht auf ein Privatleben“, so der Präsident. Daher prüfe er rechtliche Schritte gegen das Magazin. In der Stellungnahme habe er sich ausdrücklich nicht als Präsident, sondern als Privatmann geäußert, betonte Hollande. Auffallend war jedenfalls, dass Hollande sich empörte, die Gerüchte aber nicht dementierte.

Wirbel um Hollandes Affäre
epa03709060 French actress Julie Gayet arrives for the screening of 'Un Chateau en Italie' (A Castle in Italy) during the 66th annual Cannes Film Festival in Cannes, France, 20 May 2013. The movie is presented in the Official Competition of the festival which runs from 15 to 26 May. EPA/SEBASTIEN NOGIER
Spekulationen über eine Beziehung zwischen dem 59-jährigen Staatspräsidenten und der 41-jährigen Schauspielerin kursieren schon seit Längerem im Internet. Julie Gayet hatte bereits im März 2013 Anzeige gegen Unbekannt wegen Verletzung der Privatsphäre erstattet. Damals ging es um diverse Websites und Weblogs, in denen über die angebliche Affäre berichtet wurde. Gayets Anwalt erklärte damals, dass die Gerüchte jeglicher Grundlage entbehrten.

Mit Motorradhelm

Die Fotos in der aktuellen Closer-Ausgabe zeigen François Hollande und Julie Gayet in Paris. Der Präsident ist mit einem Motorradhelm abgebildet. Hollande, so der Bericht, werde als Beifahrer auf einem Motorroller von einem Chauffeur einer Wohnung in der Nähe des Élysée-Palastes gebracht, wo er mit Julie Gayet die Nacht verbringe. Die Wohnung laufe auf den Namen von Freunden der Schauspielerin. In der Früh, so heißt es weiter, komme Hollandes Leibwächter mit frischen Croissants. Der Präsident werde dann mit dem Motorroller zu einer Tiefgarage gebracht, steige in ein Auto der Präsidentschaft um und werde damit „diskret“ im Palast abgesetzt.

Das Magazin problematisiert in diesem Zusammenhang auch die Frage nach der Sicherheit des Staatspräsidenten. Hollande werde bei den Fahrten auf dem Motorroller nur von einem Mann begleitet, heißt es. Die Zeitschrift druckte zahlreiche Bilder ab, auf denen unter anderem Gayet und der Personenschützer am Hauseingang zu erkennen sind. Hollande trägt auf den Fotos stets einen Motorradhelm und ist nicht zu erkennen. Bereits im Dezember hatte auch das Magazin L’Express Bedenken geäußert, ob Hollandes „Eskapaden“ Sicherheitsprobleme mit sich brächten.

Wirbel um Hollandes Affäre
Valerie Trierweiler, companion of French President Francois Hollande, attends a ceremony for recipents of the Family Medal award at the Elysee Palace in Paris November 30, 2013. REUTERS/Lionel Bonaventure/Pool (FRANCE - Tags: POLITICS SOCIETY)
Offiziell lebt François Hollande in einer Beziehung mit der Journalistin Valérie Trierweiler, 48. Die beiden sind nicht verheiratet, Trierweiler tritt aber als Frankreichs „Première Dame“ auf. Mit seiner ehemaligen Lebensgefährtin, der Politikerin Ségolène Royal, 50, hat der Präsident vier Kinder im Alter von 21 bis 29 Jahren. Die Rivalität zwischen Trierweiler, die als „schwieriger Charakter“ gilt, und Royal hatte sich 2012 zu einer Staatsaffäre ausgeweitet.

In diversen Weblogs war bereits vor einigen Monaten von einer Beziehungskrise zwischen Hollande und Trierweiler die Rede: Das Paar lebe getrennt und treffe sich nur noch ab zu, hieß es. Valérie Trierweiler sei auch alleine auf Urlaub gefahren. Für Closer weitere Indizien dafür, dass an den Gerüchten um die Affäre des Präsidenten mit der 18 Jahre jüngeren Julie Gayet etwas dran ist.

Julie Gayet ist eine etablierte Fernseh- und Kinoschauspielerin, die auch als Seriendarstellerin bekannt ist. Sie stammt aus der vornehmen Pariser Vorstadt Suresnes. Mit 17 Jahren startete die Tochter eines Chirurgen ihre Karriere als Schauspielerin; seit ihrem Debüt 1993 spielte sie in fast 50 Filmen mit. Mit ihrem Mann, dem argentinischen Autor und Regisseur Santiago Amigorena, hat sie zwei Kinder.

Werbung für Hollande

Gayet war stets eine aktive Unterstützerin der französischen Sozialisten. Vor zwei Jahren trat sie im Wahlkampf in einem Werbespot für den damaligen Präsidentschaftskandidaten Hollande auf. In dem Clip beschrieb sie ihn als großartig, bescheiden, bürgernah – und als guten Zuhörer.

Zahlreiche Politiker von Hollandes sozialistischer Partei, aber auch die Chefin der rechtsextremen Front National (FN), Marine Le Pen, stellten sich nun hinter den Staatschef. Regierungschef Jean-Marc Ayrault erklärte, Hollande habe „absolut Recht“, auf die Achtung seines Privatlebens zu pochen.

Closer-Chefredakteurin Laurence Piau verteidigte die Veröffentlichung der Story. „Das ist ein normaler Präsident, eine normale Person. Das ist ein Präsident, der eine Vorliebe hat und eine Geschichte“, sagte sie.

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