Weihnachtsbotschaft: Frieden für Kinder

Franziskus warnt vor "überholtem Entwicklungsmodell", das soziale Ausgrenzung nährt.

Papst Franziskus hat in seiner Weihnachtsbotschaft am Christtag an die Kinder in den vielen von Konflikten geplagten Ländern der Welt erinnert. Eindringlich drängte der Heilige Vater am Montag am Petersplatz in Rom auf Frieden im Nahen Osten. Er rief die Gläubigen auf, für ein Ende der Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern zu beten.

Versöhnung auf der ganzen Welt

Der Papst sprach sich für das friedliche Zusammenleben von zwei Staaten im Rahmen international anerkannter Grenzen aus. Er bete, damit die Bemühungen der internationalen Gemeinschaft für den Frieden zu Resultaten führen, sagte er. Er bat auch um Gebete für die Koreanische Halbinsel, damit es zu einer Versöhnung im Interesse der ganzen Welt komme.

Kinder würden am ärgsten unter den Kriegen und einem "überholten Entwicklungsmodell" leiden, das soziale Ausgrenzung nähre, kritisierte Franziskus. Der Pontifex betonte, man könne Jesus in den Kindern Syriens sehen, die unter den Folgen des langen Kriegs leiden. Franziskus äußerte die Hoffnung, dass Syrien wieder ein soziales Netz aufbauen könne, in dem Menschen unabhängig von ihrer ethnischen Gruppe und Religion in Frieden zusammenarbeiten können. Jesus sei auch in den Augen der Kinder im Irak zu sehen, die unter den Folgen eines 15-jährigen Konflikts leiden, so der Papst.

Schicksal der Migranten

Er betonte, er bete für die Kinder in all jenen Ländern, in denen Frieden und Sicherheit gefährdet seien, sowie für Kinder in von Arbeitslosigkeit geplagten Familien. Er bete für Kinder, die als Sklaven und Soldaten ausgenutzt werden, sowie für minderjährige Flüchtlinge, die allein ihre Heimat verlassen, auf unmenschliche Weise reisen und Opfer von skrupellosen Menschen würden. "In ihren Augen sieht man das Schicksal der vielen Migranten, die Reisen unternehmen, die oft in Tragödien enden", sagte Franziskus.

Der Papst gedachte auch der Kinder, die er bei seiner jüngsten Reise in Myanmar und Bangladesch getroffen habe. Er hoffe, dass die Würde der Minderheiten in diesen Regionen geschützt werde.

Urbi et Orbi

Die Botschaft von der Loggia des Petersdoms und der Segen "Urbi et Orbi" sind ein Höhepunkt der christlichen Weihnachtsfeiern. Zehntausende Menschen verfolgten die Ansprache des Papstes auf dem wegen der Terrorgefahr besonders gesicherten Petersplatz. Millionen sahen im Fernsehen oder via Internet zu. Am Heiligen Abend hatte der Papst im Petersdom zum Einsatz für die Armen, die Ausgegrenzten und die Flüchtlinge aufgerufen.

Kommentare