Vierjähriger bringt Paramount in Gefahr

Adam Goodman verlor seinen Job
Der Studio-Chef hielt sein Kind für ein Genie und setzte 102 Millionen Euro in den Sand.

Was Adam Goodman geritten hat, weiß niemand. Goodman, der Vorstandsvorsitzende von Paramount Pictures, überschätzte seinen vierjährigen Sohn so maßlos, dass er ihn zum Drehbuchschreiber eines Films über Monster Trucks machte. Goodman ist jetzt seinen Job los. Denn der Film ist ein Totalflop, so schlecht, dass er nicht einmal in die Kinos gebracht werden konnte. 115 Millionen Dollar (102 Mio. Euro) muss der Paramount-Mutterkonzern, der TV-Gigant Viacom, wegen "Monster Trucks" abschreiben. Der letzte Jahresgewinn der Paramount-Studios lag bei 111 Millionen. Jetzt steht die Zukunft der Filmstudios, die 1911 gegründet wurden, in den Sternen. Viacom will den Verkauf der Studios nicht mehr ausschließen.

Wall Street Journal, Independent und State berichten übereinstimmend, dass Adam Goodman nach dem Erfolg des Spielzeugfilms "Transformers" von der Spielkompetenz seines eigenen Sohns so überzeugt war, dass er ihn gleich einen Film über Spielzeuge konzipieren ließ.

"Monster Trucks heißen Monster Trucks, weil Monster in ihnen wohnen." Diese plausible Erklärung eines Vierjährigen wurde verfilmt.

Im Sommer wurde der Trailer zum Film im Internet veröffentlicht. Die Kommentare dazu waren vernichtend, obwohl vermutlich Heerscharen von Cuttern, Post-Production-Units und Spezialeffektprofis damit beschäftigt waren, doch noch einen herzeigbaren Film zu basteln.

Die Geschichte, die der Film erzählt, ist recht simpel: Junger Außenseiter schließt Freundschaft mit Monster im Truck, findet Außenseiterfreunde mit weiteren Monstern in Trucks und besiegt Bösewichte. Manche Szenen erinnern an Flipper.

In einem höchst unüblichen Schritt musste Viacom seine Aktionäre nun von einer Dividendenkürzung wegen der "Verbuchung einer Programmierungsschwäche im Ausmaß von 115 Millionen Dollar im vierten Finanzquartal des Filmunterhaltungssegments im Zusammenhang mit dem erwarteten Erfolg eines noch unveröffentlichten Films" informieren. Die Übersetzung aus dem Amtsenglischen: "Monster Trucks" wird der allergrößte anzunehmende Flop.

Große Pläne

Adam Goodman hat sich jetzt seine eigene Filmfirma Dichotomy zugelegt und kündigt in Interviews die weitere Zusammenarbeit mit Paramount an. Mit Filmen wie "Teenage Mutant Ninja Turtles" und "Mission: Impossible – Ghost Protocol" war er bei Paramount Pictures ja erfolgreich.

Dass ihm der Fehler unterlaufen ist, die blühende Fantasie seines kleinen Sohnes so zu überschätzen, hat ihn viel Geld gekostet.

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