Mieten zu Spottpreisen: Die geheime Liste ist verschwunden

Der Papst in Florenz: Umjubelt und angefeindet
Vier Kardinäle wurden verhört. Sie sollen wissen, warum Immobilien zu Spottpreisen vermietet werden.

Die vatikanischen Staatsanwälte ermitteln im Skandal um entwendete Dokumente zur Finanzlage des Kirchenstaates und zur Veruntreuung von Spendengeldern. Die Zeitung Il Messagero berichtet, dass vier Kardinäle in diesem Zusammenhang "befragt" wurden. Einige Immobilien in Rom, der City von Londung und in Paris wurden offensichtlich zu Spottpreisen an Freunde von Kirchenmännern und an Prominente vermietet, die zur Zeit unter der Güterverwaltung APSA stehen, die völlig intransparent zu sein scheint. So ist zum Beispiel die Liste der Mieter auf rätselhafte Weise verschwunden.

Papst Franziskus will eine neue Hausverwaltung installieren, scheiterte bisher aber an der mächtigen Kurie. Er will sich einen Überblick über den auf vier Milliarden Euro geschätzten Immobilienbesitz des Vatikans verschaffen, bekam aber bisher nicht einmal eine Liste über die Nutzung der Häuser.

In Rom wird zur Zeit viel spekuliert über die intriganten Netzwerke, die dem argentinischen Papst Steine vor die Füße werfen. Wie zum Trotz speiste Franziskus am Dienstag in Florenz in einer Armenküche. Er wird nicht müde, eine bescheidenen Kirche einzufordern: "Angesichts des Übels und der Probleme der Kirche ist es sinnlos, Lösungen im Konservativismus und im Fundamentalismus zu suche", sagte er in Florenz. Er drängt seine Kirche "Demut und Seligkeit" wiederzufinden.

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