USA

Kind von Polizei erschossen - Stadt schickt Rechnung

Der Tod des Zwölfjährigen hat die Debatte um Polizeigewalt neu entfacht.
Cleveland entschuldigt sich: Die Stadt hatte den Eltern den Krankenwagen in Rechnung gestellt.

Der Bürgermeister von Cleveland hat sich bei den Eltern des von einem US-Polizisten erschossenen Tamir Rice entschuldigt, weil die Stadt ihnen die Entsendung eines Krankenwagens in Rechnung gestellt hatte. Es tue ihm leid, wenn das die Trauer und den Schmerz der Eltern noch vergrößert habe, sagte Frank Jackson am Donnerstag (Ortszeit) bei einer eigens einberufenen Pressekonferenz.

Das Versenden der Rechnung über 500 Dollar sei ein Routinevorgang gewesen, sagte Jackson. Sie sei nicht für die Eltern bestimmt gewesen, sondern für die Versicherung des Buben. Das Vorgehen der Behörden im US-Bundesstaat Ohio hatte nach Bekanntwerden am Mittwoch für Empörung gesorgt.

Die demokratische Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton hatte getwittert: "Tamirs Eltern für den Krankenwagen zahlen zu lassen ist herzlos." Laut örtlichen Medien bezeichnete die Familie des Erschossenen die Rechnung als "Beleidigung, die noch zu Mord hinzukommt".

Der weiße Polizist, der den schwarzen Zwölfjährigen Ende November 2014 beim Hantieren mit einer Spielzeugpistole in einem Park erschossen hatte, muss sich nicht vor Gericht verantworten. Aufnahmen einer Überwachungskamera zeigten, dass die Polizisten unmittelbar nach ihrem Eintreffen das Feuer eröffneten.

Die tödlichen Schüsse auf Rice waren einer von vielen Vorfällen, bei denen weiße Polizisten zuletzt unbewaffnete Schwarze erschossen. Landesweit gab es deswegen immer wieder Proteste.

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