UNO zahlte weiter Millionen an Airline trotz Sexskandals

Einsatz der russischen Helikopter für die UN
Die UNO bleibt der russischen Airline UTair für Flugtransporte treu, trotz bekanntgewordener sexueller Übergriffe der Crew an einer Jugendlichen.

Dokumente, die der britischen Tageszeitung The Guardian vorliegen, sollen belegen, dass die Vereinten Nationen (UNO), trotz Kenntnis über sexuelle Misshandlungen der UTair Crew im Jahr 2010 an einer Jugendlichen im Kongo weiterhin mit der Airline kooperierten und ihr auch weiterhin finanzielle Unterstützung zusicherten. Seit der Aufdeckung des Vorfalls hat die UNO eine halbe Milliarde US-Dollar für die drittgrößte Fluggesellschaft Russlands ausgegeben.

Flugtransporte

Die Tat soll der Dienstleiter der UTair Basis in Kalemie, im Osten der Demokratischen Republik Kongo, verübt haben. Das Mädchen soll zunächst unter Drogen gesetzt und anschließend vergewaltigt worden sein. Zudem soll sie laut Zeugenaussagen geschlagen und nackt liegend am Boden fotografiert worden sein.

UN-Beamte erwägten die Kündigung des Vertrags mit der russischen Fluggesellschaft, nachdem dies nicht der einzige Fall von sexuellen Übergriffen innerhalb des Unternehmens war. Zuletzt aber wurde dem Unternehmen erlaubt, weiterhin für die UNO tätig zu sein. Helikopterunterstützung für die UNO im Libanon, der westlichen Sahara, der Demokratischen Republik Kongo (DRK), Sierra Leone und einigen Ländern mehr, wurden dem Unternehmen zugesichert. Die UTair ist somit bis heute der größte Anbieter für Flugtransporte für die UNO.

Kein Einzelfall

Der offizielle Ermittlungsbericht vom März 2011 warnt vor einer angeblichen "Regelmäßigkeit von sexuellen Übergriffen" bei der Airline. Kopien des Reports zirkulierten unter den höchstrangigen Beamten der UN, inklusive dem Büro von Generalsekretär Ban Ki-moon in New York. Diese Enthüllungen kommen zu einem für den Generalsekretär besonders ungünstigen Moment. Aktuell hat Ban Ki-moon schon mit negativen Auswirkungen anderer Enthüllungen über sexuelle Misshandlungen an Kindern von französischen und anderen Friedenstruppen in Zentralafrika zu kämpfen.

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