Japan darf keine Wale in Antarktis jagen

Japanisches Walfangschiff
Japans Walfang diene nicht wissenschaftlichen Zwecken, urteilte der Internationale Gerichtshof in Den Haag.

Nach einem Urteil des Internationalen Gerichtshofes darf Japan im Südpolarmeer keine Wale mehr jagen. Dem Urteil ging ein Jahrelanger Rechtsstreit voraus. Japan verstoße mit der Jagd auf die Meeressäuger gegen ein Moratorium von 1986, entschied das höchste UN-Gericht am Montag in Den Haag. Das Land muss sein umstrittenes Forschungsprogramm in dem Gebiet einstellen.Tokio müsse sämtliche Genehmigungen und Lizenzen zurückziehen, die es im Rahmen eines Abkommens über die Jagd zu wissenschaftlichen Zwecken vergeben habe, sagte der Vorsitzende Richter Peter Tomka bei der Verlesung des Urteils. Neue Genehmigungen dürften nicht erteilt werden.

Australien und Neuseeland hatten Japan 2010 verklagt, da es trotz des internationalen Verbotes unter dem Deckmantel der wissenschaftlichen Forschung weiterhin kommerzielle Jagd auf Großwale betreibe. Japan hatte sich auf eine Ausnahmeregel berufen, die die Jagd für wissenschaftliche Zwecke erlaubt. Doch das Gericht erklärte, dass weitaus mehr Tiere getötet wurden. Jährlich töten japanische Jäger im Südpolarmeer Hunderte der Tiere. Nach Angaben von Australien töteten japanische Walfänger seit 1988 mehr als 10.000 der Meeressäuger.

Japan darf keine Wale in Antarktis jagen
Fried whale meat is pictured at a Japanese whale meat restaurant named 'Hogeisen', meaning whaling ship, in Tokyo January 16, 2008. Among 12 different kinds of dishes, using whales killed in scientific whaling, fried whale meat and sashimi priced at 1360 yen (about $12) are most popular, the restaurant says. Japanese whalers and protesters in the icy Southern Ocean charged each other with "terrorism and piracy" on Wednesday, as two activists remained locked up on a Japanese ship after boarding the vessel in a protest action. REUTERS/Yuriko Nakao (JAPAN)
Wal gilt in Japan außerdem auch als Delikatesse. Tierschützer empören sich seit Jahren und versuchen jedes Jahr die japanische Walfang-Flotte mit riskanten Manövern zu stören. Laut der Umweltschutzorganisation Sea Shepherd ist das Verbot des japanischen Walfangs in der Antarktis entscheidend für das Überleben der Wale in der Region.

Neben Japan bekennen sich auch Norwegen und Island zur Jagd auf die Meeressäuger. Sie betreiben ungeachtet des Moratoriums kommerziellen Walfang und berufen sich dabei auf ihre Traditionen.

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