Platzwechsel vor Absturz rettete Familie das Leben

Der Absturz wurde gefilmt
Ein Geräusch hatte den Vater beunruhigt, worauf er vor dem Start die Sitze wechselte.

Die Familie Lin wechselte vor dem Start von der linken auf die rechte Seite. Lin Ming-wei konnte sich nach dem Brückensturz in Taipeh selbst aus dem Wrack retten und blieb nahezu unverletzt. Sein zweijähriger Sohn war am Donnerstag noch auf der Intensivstation, doch sein Zustand hatte sich verbessert. Lins Frau musste operiert werden, auch sie gilt als stabil. Nach dem Aufschlag im Fluss riss die Maschine genau an der Stelle in Reihe 17 auf, wo die Familie ursprünglich hätte sitzen sollen.

Von den 58 Menschen an Bord der Turboprop des TransAsia-Unglücksflugs, der kurz nach dem Start am Mittwoch in der Millionenstadt Taipeh eine Brücke in einem Wohngebiet gestreift und in den Fluss gestürzt war, kamen mindestens 32 Menschen ums Leben. Spezialtaucher suchten am Donnerstag weiterhin nach Opfern. Einige wurden in dem trüben Gewässer stromabwärts getrieben.

Die ums Leben gekommenen Piloten der Maschine gelten in Taiwan als Helden, denn sie haben eine weitaus schlimmere Katastrophe verhindert, weil sie eine Kollision mit Häusern vermieden und den Flieger in den Fluss gesteuert hatten.

Als Glückspilz gilt der Taxler, der auf der Brücke fuhr, als das Unglück geschah. Krachend schlug ein Flügel des Flugzeugs auf der Fahrbahn auf, das Metall erfasste auch sein Taxi. Taxifahrer Chou Hsi-tung und seine 26 Jahre alte Passagierin überlebten mit wenigen Schrammen und wurden am Donnerstag wie alle Überlebenden dieser Katastrophe wie Helden gefeiert. Die Windschutzscheibe des gelben VWs wurde zertrümmert, das Dach des Autos eingedrückt. Der 53-jährige Chou rief seine Taxizentrale an und meldete: "Ich bin von einem kleinen Flugzeug getroffen worden." "War das so ein ferngesteuertes Flugzeug?", fragte der Mitarbeiter der Zentrale. "Nein, ein richtiges kleineres Flugzeug. Jetzt ist es im Fluss." Der Dialog wurde aufgezeichnet.

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