Silvesterparty im Eis

Am Silvestertag schaufelten die Mitglieder der Crew einen Landeplatz für einen Hubschrauber frei.
Die Besatzung des im Polareis feststeckenden Expeditionsschiffes hofft weiterhin auf besseres Wetter.

Die im Polareis festsitzenden Expeditionsteilnehmer haben den Jahreswechsel mit einer ausgelassenen Silvesterparty gefeiert. Sie intonierten ein selbst geschriebenes Lied und luden davon Videos im Internet hoch. "Warm und regnerisch hier, das Eis bricht ein bisschen", twitterte Expeditionsleiter Chris Turney. Das schlechte Wetter verhinderte am Neujahrstag erneut eine Rettung.

Die australische Seesicherheitsbehörde will die 54 Passagiere mit einem Hubschrauber von Bord der "MV Akademik Shokalskiy" holen. Dafür stand in wenigen Kilometern Entfernung der chinesische Eisbrecher "Snow Dragon" bereit, der einen Hubschrauber an Bord hat. Er kann aber nur bei klarem Wetter mit guter Sicht und wenig Wind fliegen. Die 22-köpfige russische Crew soll vorerst an Bord bleiben.

Das Wetter hat sich am Neujahrstag gebessert und gibt der Besatzung Mut zur Hoffnung. Dennoch musste die Rettungsaktion Donnerstag Früh abgebrochen werden, weil das Eis für eine Hubschrauberlandung zu dünn ist. Ein weiterer Bergungsversuch stand kurz bevor.

Silvesterparty im Eis
Barbara Tucker, a passenger aboard the trapped ship MV Akademik Shokalskiy looks at an Adelie penguin walking by on the ice off East Antarctica December 29, 2013, some 100 nautical miles (185 km) east of French Antarctic station Dumont D'Urville and about 1,500 nautical miles (2,800 km) south of Hobart, Tasmania. The Snow Dragon Chinese icebreaker was one of three icebreakers sent to free the MV Akademik Shokalskiy, which became stranded on Tuesday in ice driven by strong winds. Ice appeared to be cracking up on Sunday, raising hopes for a rescue as the Aurora Australis, a powerful Australian icebreaker, approached the stranded vessel. The trapped Russian ship, with 74 people on board, left New Zealand on November 28 on a privately funded expedition to commemorate the 100th anniversary of an Antarctic journey led by famed Australian explorer Douglas Mawson. REUTERS/Andrew Peacock (ANTARCTICA - Tags: ENVIRONMENT DISASTER) FOR EDITORIAL USE ONLY. NOT FOR SALE FOR MARKETING OR ADVERTISING CAMPAIGNS
Die Passagiere stiegen am Silvestertag gemeinsam aufs Eis, um einen Landeplatz für den Hubschrauber neben dem Schiff platt zu stampfen. Das berichtete Turney um kurz vor Mitternacht New Yorker Zeit live dem US-Sender CNN. Er versicherte erneut, dass die Stimmung an Bord hervorragend sei. Der selbst geschriebene Song hatte den Refrain "Ein großer Mist, dass wir hier immer noch festsitzen".

Das Schiff steckt seit dem 1. Weihnachtstag im Eis. Eisbrecher schafften es nicht, der "Shokalskiy" einen Weg aufs offene Meer zu bahnen.

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