Burka-Verbot in Frankreich macht viel Mühe

Auseinandersetzung. Die Schweizer denken über ein Burkaverbot nach dem Vorbild Frankreichs nach.

Schweizer Hoteliers fürchten um ihre zahlungskräftigen Gäste aus den Golfstaaten, doch am Dienstag wurde die Initiative "Ja zum Verhüllungsverbot" bei der Berner Regierung eingereicht. Möglicherweise stimmt das Land bald darüber ab, ob Burka (Ganzkörperschleier) und Nikab (Gesichtsschleier) verboten werden. In Frankreich ist es bereits seit 2011 verboten, sich vollkommen verschleiert in der Öffentlichkeit aufzuhalten.

Doch die Umsetzung des Verbots ist schwierig. Immer wieder kommt es deshalb zu Krawallen. Einmal, als eine vollverschleierte Frau aus der Oper geworfen wurde.

Anfang 2014 wurde Cassandra Belin, eine 20-jährige Frau aus der Kleinstadt Trappes nahe Paris, zu einem Monat Gefängnis auf Bewährung sowie einer Strafe von 150 Euro verurteilt. Die junge Konvertitin war eines abends mit ihrem Mann und ihrer Schwiegermutter in eine Polizeikontrolle geraten. Sie weigerte sich, ihren Nikab abzulegen. Als die Polizisten sie auf den Posten mitnehmen wollten, wurde ihr Mann ausfällig. Es entbrannte eine heftige Auseinandersetzung, worauf die Frau Polizisten beleidigt und bedroht haben soll. In der Nacht und den Tagen danach gab es Ausschreitungen, eine wütende Meute stürmte den lokalen Polizeiposten. Belins Mann, auch ein Konvertit, wurde zu drei Monaten bedingt verurteilt.

Der französische Polizeioffizier Mohamed Douhane von der Polizeigewerkschaft Synergie Officiers berichtet über die Schwierigkeiten der Polizei mit dem Burkaverbot: Oft würden Frauen laut zu schreien beginnen, sobald sie in eine Kontrolle gerieten und ihren Gesichtsschleier ablegen sollten. "Damit wollen sie die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und sich als Opfer darstellen."

Im Tessin wurde bereits abgestimmt, das Burka-Verbot kommt.

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