Autos des Diktatorensohns in Genf beschlagnahmt
Die 845.000 Einwohner von Äquatorialguinea in der Subsahara leben in größter Armut, obwohl es in dem kleinen Land riesige Ölvorkommen gibt. Doch das Vermögen bleibt in der Hand der Familie Obiang. Teodoro Obiang Nguema Mbasogo, 74, ist seit 1979 in der ehemals spanischen Kolonie an der Macht. Er putschte gegen seinen Onkel, den er hinrichten ließ. Teodoro Obiang zählt heute zu den reichsten Staatsoberhäuptern.
Als potenzieller Nachfolger gilt sein 47-jähriger Sohn Teodoro Obiang Nguema Mangue, der sich zuletzt ein sorgloses Leben am Genfer See gönnte und hier auch seinen umfangreichen Bankgeschäften nachgegangen sein soll, obwohl er daheim mit einem Salär von offiziell 8000 Dollar Vizepräsident ist.
Die Schweizer Behörden ließen den Diktatorensohn lange Zeit gewähren. Dabei laufen gegen ihn in Frankreich und den USA, dort residierte er in Malibu, seit Jahren Strafverfahren. Franzosen und Amerikaner machten offenbar so starken Druck auf die Schweiz, dass Obiang Wind davon bekam und am Montag ein Frachtflugzeug organisierte.
Leben in Saus und Braus
In Paris hatte er im 16. Arrondissement in einem 4000 Quadratmeter großen Anwesen mit angeblich 101 Zimmern gewohnt. Allein in Frankreich hat die Justiz Immobilien, Kleider, Schmuck, Kunstwerke und Autos im Wert von 200 Millionen Euro beschlagnahmt.
Obiangs beschlagnahmter Wagenpark am Genfersee umfasst einen Porsche 918 Spyder im Wert von 750.000 Euro sowie einen zwei Millionen Euro teuren Bugatti Veyron. Prunkstück der Sammlung ist ein ein 1330 PS starker Sportwagen des schwedischen Fabrikats Koenigsegg, den es weltweit nur sieben Mal gibt. Obiang fuhr ihn mit einem äquatorialguineischen Nummernschild. Ein Car-Spotter fotografierte dieses Gefährt vor dem Genfer Hotel Kempinski (Bild).
In der Schweiz wird heftig gestritten, wieso man den Diktatorensohn so lange hat gewähren lassen. Der Tagesanzeiger berichtet, dass Millionen Euro auf Konten von Schweizer Firmen flossen. Die Franzosen fanden heraus, dass der tüchtige Diktatorensohn für Ölförderverträge illegal mehrere Hundert Millionen Euro kassiert haben soll, die er von einem Konto bei der äquatorialguineischen Staatskasse in die Schweiz transferierte.
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