Rekord-Astronaut ist zurück

Jeff Williams nach der Landung in der kasachischen Wüste
Sojus-Kapsel landete in Kasachstan, Williams hat vier Raumflüge gemacht.

Jeff Williams ist nicht nur im All zu Hause. Für die NASA wurde er 2002 eineinhalb Wochen ins Unterwasserlabor "Aquarius" geschickt. Am Mittwoch landete der neue US-Rekordhalter im All in einer engen Sojus-Kapsel mit seinen Kollegen, den russischen Kosmonauten Alexej Owtschinin und Oleg Skripotschka, südöstlich der Stadt Scheskasgan in der kasachischen Wüste. Ihre Mission hatte 172 Tage gedauert.

Williams, 58, hat damit Scott Kelly, der 520 Tage im All verbracht hatte, abgelöst. Scott und Mark Kelly, 52, waren übrigens die einzigen Zwillingsbrüder, die von der NASA zu Astronauten ausgebildet wurden.

Absoluter Rekordhalter und Langzeitchef auf der International Space Station, kurz ISS, ist jedoch der 58-jährige Russe Gennadi Padalka. Verteilt auf sechs Expeditionen verbrachte er bereits 879 Tage im All. Padalka war auch der erste Raumfahrer, der fünf Mal ISS-Kommandant war.

Williams Fahrt zurück zur Erde dauert nach dem Abdocken von der ISS nur dreieinhalb Stunden. Bei der Bergung am Mittwoch um 6.14 Uhr Ortszeit waren 150 Helfer, 18 Geländefahrzeuge und zwölf Helikopter vor Ort. Die drei Tonnen schwere Kapsel war auf die Seite gerollt und musste erst aufgestellt werden. Die Raumfahrer wurden wie immer zu ihren Klappsesseln getragen und winkten fröhlich in die Kameras. Nach einem halben Jahr in der Schwerelosigkeit sind die Muskeln der Astronauten schwach, sodass sie erst wieder gehen lernen müssen.

Die ISS ist seit dem 2. November 2000 dauerhaft von Astronauten bewohnt. In dem in 400 km Höhe fliegenden Labor arbeiten derzeit die Amerikanerin Kathleen Rubins, der Japaner Takuya Onishi und der Russe Anatoli Iwanischin. Am 23. September sollen zwei Russen und ein weiterer Amerikaner vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan in den Kosmos fliegen.

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