Regen und Schnee lassen die Kapstädter jubeln

Regen und Schnee lassen die Kapstädter jubeln
Versorgungskrise in Hafenstadt beendet: Bereits genug Wasser bis 2020.

Vier Tage Dauerregen und in der Nacht auf heute, Montag, fiel sogar bis zu zehn Zentimeter Schnee in den Bergen als Draufgabe – das südafrikanische Kapstadt wird derzeit mit kühlem Nass versorgt wie seit Jahren nicht mehr. Vereinzelt gab es sogar Überschwemmungen und Sturmböen, seit Jahren ausgetrocknete Flüsse waren plötzlich randvoll mit Wasser. Viele Kapstädter posteten Videos von überschwemmten Straßen in den sozialen Netzwerken.

In den nächsten Tagen dürften die Pegelstände an den Dämmen den höchsten Stand seit mindestens zwei Jahren erreichen, weil es noch bis Dienstag weiterregnen könnte. Mittlerweile ist es fix, dass sogar genügend Wasserreserven für das kommende Jahr da sind.

Nah an der Katastrophe

Dabei standen noch vor wenigen Wochen Katastrophenmeldungen an der Tagesordnung. Manche Bewohner befürchteten Unruhen, die Stadt wälzte Krisenpläne. Es wurden bereits die ersten von insgesamt 500 Versorgungsstellen für Wasser gebaut. Polizisten und Militärs sollten dort 25 Liter Wasser pro Tag aus Flaschen ausgeben.

Das Problem war, dass die angekündigten Entsalzungsanlagen nicht rechtzeitig fertig geworden sind. Der Pegelstand der Wasserdämme war bereits auf 20 Prozent gefallen, ab zehn Prozent kann kein Wasser mehr entnommen werden. Zunächst war sogar befürchtet worden, dass im April das Leitungswasser ausgeht. Doch durch rigide Sparmaßnahmen wurde der „Tag Null“ immer weiter hinausgeschoben – bis ins Jahr 2019.

Nun stellte die Stadtverwaltung klar: Auch 2019 wird das Wasser nicht ausgehen. Am Donnerstag hatten die Pegel an den Dämmen bereits 43 Prozent erreicht. Nach den Niederschlägen, die bis Dienstag andauern sollen, dürfte die 50-Prozent-Marke wieder erreicht werden. Das gab es zuletzt im Herbst 2016.

Regen und Schnee lassen die Kapstädter jubeln

Bürgermeisterin Patricia de Lille darf sich gleich doppelt freuen.

Zu lachen hat nun auch Bürgermeisterin Patricia de Lille: Sie wurde (auch wegen der Wasserkrise) im Februar aus ihrer Partei ausgeschlossen und verlor das Bürgermeisteramt. Am gleichen Tag, an dem nun das Ausbleiben von „Tag Null“ vermeldet wurde, wurde sie vom Höchstgericht wieder als Bürgermeisterin eingesetzt.

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