Putins Zynismus

Die Aufgabe, Assad zu stützen, ist erfüllt, jetzt darf über Frieden geredet werden.

Wladimir Putin hat zum fünften Jahrestag des Ausbruchs des syrischen Bürgerkrieges eine "gute" Nachricht: Die russischen Truppen werden (großteils) abgezogen, weil "die Aufgabe im Großen und Ganzen erfüllt" sei. Jetzt könne es an den Frieden gehen.

Zynischer geht nicht. Es war Putins Militär, das den Krieg noch verschärft hat – an der Seite der Assad-Truppen, angeblich gegen den "Islamischen Staat". Den aber gibt es noch, ein wenig dezimiert. Daher kann Putin mit der "erfüllten Aufgabe" nur das meinen, was er stets geleugnet hat: die Absicherung des Assad-Regimes aus eigenem, russischen Interesse.

Für die Syrien-Verhandlungen hat Putin damit Fakten geschaffen: mit einem gestärkten Regime, das aus dieser Position Kompromisse wird eingehen können. Und das ein Gutteil der 250.000 Toten und 11 Millionen Flüchtlinge auf dem Gewissen hat. Und Putins Gewissen? Ist vermutlich unbelastet ...

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