Prinzessin hatte eine Sklavin

30-jährige Kenianerin behauptet, das Opfer von Menschenhändlern zu sein

Eine Prinzessin aus Saudi-Arabien versteht die Welt nicht mehr. Am Dienstag wurde sie wegen Menschenhandels verhaftet. Am Mittwoch setzte ein Richter in Kalifornien für ihre Enthaftung eine Kaution von fünf Millionen Dollar fest. Das findet der Anwalt der Dame viel zu hoch. Sollte sie bis zum Prozess freikommen, müsste sie ihren Aufenthaltsort in Kalifornien per GPS überwachen lassen und dürfte Orange County nur mit Erlaubnis verlassen.

Die 42-jährige Angeklagte Meshael Alayban ist die Frau von Prinz Abdulrahman bin Nasser bin Abdulasis al-Saud. Laut Staatsanwalt soll sie eine Frau aus Kenia gegen ihren Willen als Haushälterin in ihrer Wohnung festgehalten haben.

Der Bezirksstaatsanwalt von Orange Count teilte mit, dass ihr im Falle einer Verurteilung bis zu zwölf Jahre Haft drohen.

Bei der geflohenen Dienerin handelt es sich um eine 30-Jährige, die 2012 in Kenia von einer Arbeitsagentur eingestellt worden war. Als sie in Saudi-Arabien ankam, um im Familienpalast der Prinzessin zu arbeiten, soll man ihr den Reisepass abgenommen haben. Die Frau sagt, sie sei gezwungen worden, täglich 16 Stunden zu arbeiten. Man habe ihr außerdem weniger bezahlt als versprochen. Ein Monatsgehalt von 1600 Dollar sei ausgemacht gewesen, bekommen habe sie jedoch nur 220 Dollar. Laut den US-Behörden habe sie auch nicht in ihre Heimat zurückreisen dürfen.

In Saudi-Arabien ist das Schicksal der jungen Frau aus Kenia kein Einzelfall. Die Prinzessin dürfte unterschätzt haben, dass amerikanische Gerichte in solchen Fällen hart durchgreifen. Denn als das mutmaßliche Opfer aus der Wohnung entkommen konnte, hielt die Frau einen Bus an und sagte, sie sei das Opfer von Menschenhändlern. Schon kurze Zeit später durchsuchte die Polizei die Eigentumswohnung der Prinzessin und fand dort vier weitere Frauen vor, die möglicherweise ebenfalls zur Arbeit gezwungen worden waren.

Nach Angaben der Polizei war Alaybans Familie im Mai in die Vereinigten Staaten eingereist, wo sie Immobilien besitzt. Es könnte ein längerer Aufenthalt werden.

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