"Wir dachten, der Taifun ist das Ende"

Aufbau: Vor einem halben Jahr wütete Haiyan.

Pater Cyril Villareal kann sich noch lebhaft an die Tage nach dem verheerenden Taifun Haiyan erinnern, der vor einem halben Jahr, am 8. November 2013, die Philippinen heimsuchte: "Wir dachten, das ist das Ende."

"Wir dachten, der Taifun ist das Ende"
Philippinen Taifun Haiyan Projektpartner Caritas
6200 Menschen kamen durch Haiyan, den die lokale Bevölkerung Yolanda nennt, ums Leben, 28.000 Menschen wurden verletzt. Mehr als 1000 gelten noch als vermisst. Panay war eines der am stärksten betroffenen Gebiete. Rund 1,9 der vier Millionen Einwohner der Insel, die etwa so groß ist wie Tirol, haben durch den Taifun ihr Zuhause verloren. "Die Philippinos sind gut darin, sich selbst zu helfen, etwa Baumaterial zu besorgen", berichtet Pater Cyril im KURIER-Gespräch. Er koordiniert Hilfsprojekte der Erzdiözese Capiz, die von der Caritas Österreich unterstützt werden. Es gebe aber auch Menschen, vor allem in entlegenen Gebieten, die das nicht schaffen. Diesen "Ärmsten der Armen", wie der Priester es ausdrückt, langfristig zu helfen, ist das Ziel eines Pilotprojektes der Erzdiözese und der Caritas.

Dabei geht es nicht nur darum, die Häuser der Menschen stabiler als vorher wieder aufzubauen, sondern auch, langfristig ihre Lebensgrundlage zu sichern – damit sie bei erneuten Naturkatastrophen nicht wieder vor dem Nichts stehen. Dass diese Katastrophen kommen, ist sicher: "Die Philippinen liegen im pazifischen Taifungürtel, fast jährlich gibt es tödliche Stürme", erklärt Pater Cyril. "Und sie liegen im Feuerring mit hoher Vulkantätigkeit und vielen Erdbeben."

Unabhängig

Um das Leben der Menschen zu verbessern, werde etwa Bauern zunächst Saatgut gegeben, so Pater Cyril. Danach würden sie in modernen Anbaumethoden geschult und bekämen Möglichkeiten aufgezeigt, wie sie ihre Produkte selbst verarbeiten und vermarkten können. Mikrofinanzsysteme und Berufstraining sollen zudem – auch jungen Schulabbrechern – ermöglichen, kleine Unternehmen zu gründen. "All das macht die Menschen unabhängiger von Grundbesitzern, teuren Bankkrediten und der Natur."

Spenden erbeten an: Caritas, Kontonr. 7.700.004, BLZ 60.000, Kennwort: Taifun Katastrophe

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