Papst trifft russisch-orthodoxen Patriarchen

Papst-Graffiti in Mexiko City.
Historische Begegnung in Kuba noch vor dem geplanten Mexiko-Besuch. Ureinwohner fordern Entschuldigung.

Papst Franziskus wird in einer historischen Begegnung mit dem Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche, Kirill, zusammentreffen. Das soll am 12. Februar auf Kuba geschehen, teilte der Vatikan am Freitag mit. Danach besucht der Pontifex Mexiko. Zu dem Treffen kommt laut Vatikan auch Kubas Präsident Raúl Castro an den Flughafen.

Franziskus und Kirill sollen zunächst ein persönliches Gespräch führen und dann eine gemeinsame Erklärung verabschieden. Es ist die erste Begegnung zwischen einem Oberhaupt der katholischen Kirche und der russisch-orthodoxen Kirche, seit Moskau vor 450 Jahren zum Patriarchat erhoben wurde. In jüngster Zeit gab es Signale der Annäherung zwischen dem Heiligen Stuhl und der orthodoxen Kirche. Seit Jahren wurde über ein historisches Treffen der Kirchenoberhäupter verhandelt.

In den 1990er Jahren waren mehrere Bemühungen um ein solches Treffen etwa in Wien oder im ungarischen Pannonhalma gescheitert. Als Gründe galten insbesondere Spannungen zwischen den Kirchen um die mit Rom unierten Katholiken in der Ukraine.

Franziskus hatte in der Vergangenheit mehrfach angedeutet, zu einem Treffen mit Kyrill I. an jedem beliebigen Ort bereit zu sein. Unter seinem Vorgänger Benedikt XVI. (2005-2013) hatten sich die Beziehungen zwischen Rom und Moskau nach schwierigen Jahren deutlich verbessert.

Mexikos Ureinwohner fordern Entschuldigung

Die Ureinwohner in Mexiko haben Papst Franziskus aufgefordert, sich bei seinem bevorstehenden Besuch in dem Land für die Rolle der katholischen Kirche bei der Eroberung Amerikas zu entschuldigen. Die Bibel sei die "ideologische Waffe der brutalen Eroberung" und für den Völkermord an Ureinwohnern gewesen, sagten Vertreter von 30 indigenen Gruppen aus dem Bundesstaat Michoacán am Donnerstag (Ortszeit).

"Papst Franziskus sollte sich öffentlich dafür entschuldigen." Die Kirche sei eine Komplizin der Eroberer gewesen, hieß es. Zwischen 1518 und 1623 sei die Zahl der Ureinwohner in Mexiko von mehr als 25 Millionen auf 700 000 Menschen gefallen.

100 Häftlinge vor dem Papst-Besuch frei

Mexikos Behörden wollen nach Angaben der Kirche mehr als 100 Häftlinge als Geste an den anstehenden Besuch von Papst Franziskus freilassen. Die Maßnahme im südöstlichen Bundesstaat Chiapas werde am 10. Februar, zwei Tage vor Ankunft des katholischen Kirchenoberhaupts bekanntgegeben, sagte am Mittwoch der Bischof von San Cristobal de las Casas in Chiapas, Felipe Arizmendi. Die Häftlinge seien wegen kleinerer Delikte im Gefängnis. Viele seien inhaftiert, weil sie die Kaution für ihre Freilassung nicht bezahlen könnten.

Franziskus wird vom 12. bis 18. Februar - nach seiner Begegnung mit dem Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche in Kuba - in Mexiko erwartet. Neben einem Besuch in Mexiko-Stadt und in der Grenzregion zu den USA steht für den 79-Argentinier unter anderem eine Reise nach Chiapas auf der Agenda. Der indigen geprägte Bundesstaat gilt als eine der ärmsten Regionen Mexikos.

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