Papst-Party mit viel Security

Ausgelassene Stimmung beim Weltjugendtag in Krakau
Die Sicherheitsvorkehrungen beim Weltjugendtag in Krakau sind enorm.

Die jungen Leute, die aus aller Welt angereist sind, lassen sich die Stimmung von der angespannten Sicherheitslage nicht verderben. "We love you, Papa Francis!", singen südafrikanische Teilnehmer des katholischen Weltjugendtages, die trommelnd durch die Straßen von Krakau tanzen. Pilger aus anderen Ländern folgen ihnen ausgelassen.

Angemeldet haben sich gut eine halbe Million Pilger aus 187 Staaten, darunter 3000 aus Österreich. Laut Veranstaltern sind sogar bis zu 1,5 Millionen junge Menschen bei dem Mega-Event dabei.

Die Sicherheitsvorkehrungen in Krakau sind enorm. Nach den jüngsten Anschlägen in Frankreich und Deutschland wurden sie noch einmal verschärft. Mindestens 25.000 Einsatzkräfte sind vor Ort. Mit Maschinenpistolen bewaffnete Polizisten zeigen Präsenz, etliche Straßen sind gesperrt. Geduldig öffnen die jungen Teilnehmer für die Sicherheitschecks ihre Rucksäcke. Laut Veranstaltern ist Krakau in dieser Woche "wahrscheinlich die sicherste Stadt in Europa".

Papst Franziskus will bis zum Sonntag mehrmals direkt mit jungen Pilgern zusammentreffen. Geplant sind neben großen Messen auch persönliche Begegnungen. Das Programm der fünftägigen Reise ist dicht – heute, Donnerstag, ist ein Abstecher zum Wallfahrtsort Czestochowa (Tschenstochau) geplant, wo Franziskus zur Schwarzen Madonna, dem Nationalheiligtum Polens, beten will. Morgen, Freitag, wird der 79-jährige Pontifex das frühere deutsche Vernichtungslager Auschwitz besuchen und dort mit Holocaust-Überlebenden sprechen.

Welt im Krieg

Papst Franziskus sieht die Welt derzeit in einem Kriegszustand. "Wir dürfen keine Angst haben, die Wahrheit zu sagen: Die Welt ist im Krieg, weil sie den Frieden verloren hat", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche auf dem Flug von Rom nach Krakau. Franziskus stellte klar, dass er nicht von einem Krieg der Religionen spreche. "Es ist ein Krieg um Interessen, ein Krieg um Geld, ein Krieg um Ressourcen der Natur. (...) Ich spreche nicht von einem Krieg der Religionen." Alle Religionen wünschten sich Frieden.

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