Papst Franziskus: "Die Kirche ist kein Fußballklub"

Kritik belaste ihn nicht, erklärte der Papst
Die Kirche wachse nicht mit "Bekehrungseifer, sondern mit Anziehung", sagte der Papst.

Papst Franziskus lässt wieder einmal mit einem starken Sager aufhorchen: "Die Kirche ist kein Fußballklub auf der Suche nach Fans", erklärte der 79-jährige Pontifex. Die Kirche wachse nicht mit "Bekehrungseifer, sondern mit Anziehung", sagte Franziskus im Interview mit der katholischen Tageszeitung L’Avvenire, Sprachrohr der italienischen Bischofskonferenz. Kritik aus den Reihen der Kirche befürchte er nicht. Konstruktive Kritik sei nützlich. Auch Kritik an seinem Schreiben "Amoris Laetitia – über die Liebe in der Familie" vom April seitens einiger Kardinäle belaste ihn nicht. "Viele begreifen nicht, dass nicht alles weiß oder schwarz ist", sagte der Papst.

Jubiläumsjahr endet

Franziskus zeigte sich mit dem Jubiläumsjahr, das morgen, Sonntag, endet, zufrieden. "Ich habe keinen Plan gemacht. Die Dinge sind einfach so gekommen. Ich habe mich vom Heiligen Geist führen lassen", erklärte der Papst. Am Sonntag wird die Schließung der Heiligen Pforte des Petersdomes das Ende des seit 8. Dezember 2015 laufenden "Jubiläumsjahres der Barmherzigkeit" markieren.

Papst Franziskus veröffentlicht zum Abschluss des Heiliges Jahres einen apostolischen Brief. Das Dokument wird am Montag bei einer Pressekonferenz des für die Organisation des Pilgerjahres zuständigen Kurienerzbischofs Rino Fisichella vorgestellt. Fisichella wird dabei auch eine Bilanz ziehen.

20,41 Millionen Menschen sind anlässlich des Jubiläumsjahres in die Ewige Stadt gepilgert, wie der Vatikan zuletzt mitteilte. Ursprünglich hatte der Vatikan sogar mit rund 30 Millionen Pilgern gerechnet. Medienberichte, die das Heilige Jahr als Flop bezeichneten, bezeichnete Rino Fisichella jedoch als unbegründet.

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