Kim Dotcom will Partei gründen

Megaupload founder Kim Dotcom and his wife Mona Schmitz arrive at New Zealand's High Court in Auckland August 7, 2012. Dotcom is in court after a New Zealand's judge ruled that the police raid in his Auckland mansion late February was illegal. REUTERS/Simon Watts (NEW ZEALAND - Tags: CRIME LAW SCIENCE TECHNOLOGY)
Der Premier hätte auch schon einen Namen für die Konkurrenz: "Partei ohne Hoffnung".

Kim Dotcom schaffte es, den konservativen neuseeländischen Premierminister John Key, 51, der im nächsten Jahr Wahlen schlagen muss, gegen sich aufzubringen. Am Montag kündigte der Deutsche an, dass er in Neuseeland eine Partei gründen wolle. Auch wenn er nicht selbst kandidieren dürfe, wolle er pünktlich zum zweiten Jahrestag seiner Festnahme im Jänner in seinem pompösen Haus in Auckland dieses, sein neuestes, Baby aus der Taufe heben.

Parteiprogramm gibt es zwar noch keines, dafür aber „viele ermutigende Botschaften“ über die sozialen Netzwerke.

Der 39-jährige Kim Dotcom, der als Kim Schmitz seine Karriere als Hacker begann, hat schon wieder genug Geld zur Verfügung, um das politische System in Neuseeland aufzuwirbeln. Als Österreicher ist man geneigt, ihn als den Frank Stronach von Wellington zu bezeichnen.

Dotcom hat einen neuen Online-Dienst namens Mega gegründet und wartet auf eine Gerichtsentscheidung: Es liegt ein Auslieferungsantrag der USA vor, der ihn vor ein amerikanisches Gericht bringen könnte. Die Behörden dort werfen dem ehemaligen Chef der inzwischen abgeschalteten Internetplattform Megaupload Urheberrechtsverstöße vor. Er soll mit der massiven Verbreitung von Raubkopien ein Millionenvermögen angehäuft haben. Kim Dotcom selbst weist die Vorwürfe zurück. Bei einer Verurteilung drohen ihm in den USA bis zu 20 Jahre Haft.

Bisher hat der Mann die neuseeländischen Gerichte auf seiner Seite. Der konservative Premier musste sich sogar bei ihm entschuldigen, weil Schmitz nicht dem ihm in Neuseeland zustehenden Schutz vor unrechtmäßiger Strafverfolgung erhalten habe. Schmitz war vor der Razzia in seinem Haus unrechtmäßig abgehört worden und seine Daten wurden von Rechnern kopiert und in die USA geschafft. Ende Mai hatte das Höchstgericht die Freigabe seiner IT-Ausstattung angeordnet. Im Juli sagte er bei einer parlamentarischen Untersuchung gegen Key aus.

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