Bolschoi-Ballettchef kämpft um sein Augenlicht

Sergej Filin wird derzeit in einer Moskauer Spezialklinik behandelt.
Der 42-Jährige erlitt bei einem Säure-Angriff schwere Verätzungen im Gesicht und an den Augen. "Ich verliere die Hoffnung nicht", so Filin.

Nach dem hinterhältigen Säure-Angriff auf den Chef des Moskauer Bolschoi-Balletts schöpfen Ärzte und Patient vorsichtig Hoffnung. Der Zustand des schwer verletzten Sergej Filin entwickle sich "sehr positiv", sagte die Ärztin Larissa Maschetowa am Montag im russischen Fernsehen. "Er gewinnt seine Sehkraft auf einem Auge schnell zurück. Wir hoffen, dass sie am Ende auf beiden Augen zurückkehrt", sagte Maschetowa. Allerdings werde es "viel Zeit" benötigen, es seien noch mehrere Operationen nötig.

Ein Eingriff sei bereits für diesen Mittwoch geplant, meldete die Agentur Interfax am Dienstag. Zunächst aber wollten Ärzte einer Moskauer Spezialklinik Teile der verätzten Gesichtshaut des 42-Jährigen ersetzen. Auch Filin zeigte sich kämpferisch. "Ich verliere die Hoffnung nicht. Manchmal kann ich alle Finger einer Hand sehen, das macht mich optimistisch und hoffnungsvoll", sagte er der Zeitung Komsomolskaja Prawda.

Das Motiv für den Angriff ist nach wie vor unbekannt. Die Polizei vermutet jedoch einen beruflichen Hintergrund. Nach Informationen aus dem Bolschoi-Theater gibt es in dem ruhmreichen Haus heftige Machtkämpfe. Bolschoi-Direktor Anatoli Iksanow kündigte an, Filins Posten nur in Absprache mit dem Ballettchef übergangsweise zu besetzen.

Attentat

Auf Filin war am vergangenen Donnerstag ein Attentat verübt worden. Ein maskierter Mann griff den Ballettchef mit Säure an. Der ehemalige Weltklasse-Tänzer erlitt schwere Verätzungen im Gesicht, am Kopf und an den Augen.

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