Soldaten-Mörder war 2010 in Kenia in Haft

epa03718729 Members of the armed forces stand in silence 26 May 2013 in Woolwich, south east London as they view the ever-increasing volume of floral tributes to Drummer Lee Rigby, 2nd Battalion The Royal Regiment of Fusiliers at the site of his murder 22 May. The suspects who hacked him to death are currently in custody in hospital in a stable condition after being shot and wounded. EPA/BOGDAN MARAN
Michael Adebolajo wurde wegen versuchter Ausbildung bei der somalischer Extremisten-Gruppe Al-Shabaab deportiert.

Einer der beiden mutmaßlichen Soldaten-Mörder von London war 2010 in Kenia inhaftiert. Der Chef der Anti-Terror-Einheit der kenianischen Polizei sagte der Nachrichtenagentur Reuters am Sonntag, Michael Adebolajo sei vor drei Jahren festgenommen und nach Großbritannien deportiert worden, weil er sich um eine Ausbildung bei der somalischen Extremisten-Gruppe Al-Shabaab bemüht habe. Noch am Samstag hatte die Regierung in Nairobi bestritten, dass Adebolajo jemals in dem ostafrikanischen Land gewesen sei.

"Er wurde mit fünf Anderen beim Versuch der Ausreise nach Somalia festgenommen, wo sie sich der Al-Shabaab anschließen wollten", sagte Anti-Terror-Chef Boniface Mwaniki. Die Gruppe unterhält Beziehungen zur Al-Kaida. Das britische Außenministerium bestätigte die Aussage Mwanikis.

Soldaten-Mörder war 2010 in Kenia in Haft
epa03713761 An undated handout photograph released by the British Ministry of Defence on 23 May 2013 showing Drummer Lee Rigby, 2nd Battalion The Royal Regiment of Fusiliers. A major police operation was launched on 22 May 2013 after two suspected terrorists murdered Lee Rigby in John Wilson Street, Woolwich, south-east London, England, 22 May 2013. Eyewitnesses said the victim was hacked to death, with some suggesting his attackers tried to behead him, before charging at police when they arrived on the scene in Woolwich, south east London. The Ministry of Defence has confirmed that the victim was a soldier. EPA/MINISTRY OF DEFENCE / HANDOUT MANDATORY CREDIT; CROWN COPYRIGHT HANDOUT EDITORIAL USE ONLY/NO SALES
Damit geraten die britischen Sicherheitsbehörden unter Erklärungsdruck, welche Erkenntnisse sie über den 28-Jährigen hatten und ob der Mord an dem Afghanistan-Veteranen Lee Rigby vergangenen Mittwoch hätte verhindert werden können.

Brutal ermordet

Der 25-jährige britische Soldat war am Mittwoch im Londoner Stadtteil Woolwich unter anderem mit einem Fleischhauerbeil zu Tode gehackt worden. Der mutmaßliche Täter Michael Adebolajo sagte anschließend Passanten, er habe den Soldaten als Vergeltung für die Tötung von Muslimen ermordet. Adebolajo und der ebenfalls nigerianischstämmige Michael Adebowale wurden von der Polizei angeschossen und festgenommen. Der britische Premierminister David Cameron sprach von einer terroristischen Handlung.

Vom Geheimdienst angeworben?

Nach Aussage eines Freundes sollte Adebolajo vor sechs Monaten vom Geheimdienst angeworben werden. Ein Informant mit Einblick in die Ermittlungen hatte Reuters zudem gesagt, Adebolajo und sein mutmaßlicher Mittäter Michael Adebowale (22) seien der Inlandsabwehr, dem MI5, bekannt gewesen. Beide seien jedoch nicht als gefährlich eingestuft worden.

Die beiden jungen Männer werden beschuldigt, Rigby in der Nähe seiner Kaserne in London brutal ermordet zu haben. Sie warteten nach der Tat, mit der sie nach eigenen Angaben Taten britischer Soldaten in muslimischen Ländern sühnen wollten, auf ihre Festnahme und wurden von Polizisten angeschossen. Sie liegen seither unter Bewachung in einem Krankenhaus.

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