Minus 37 Grad – und darunter: Rekord-Kälte in den USA hält an
Parkende Autos, die nach Überschwemmungen festfrieren, Meeresgischt, die binnen Sekunden gefriert: die Rekordkälte, die bereits mindestens 22 Menschenleben gefordert hat, hat den Osten der USA und Kanada weiter fest im Griff.
Am Sonntag wurden neue Rekord-Minustemperaturen erwartet, in Teilen Kanadas sogar bis minus 50 Grad. Mehrere dutzend Millionen Menschen leben allein in den USA in den betroffenen Regionen. Die Behörden rieten, nur ausreichend warm angezogen ins Freie zu gehen. An unbedeckten Körperstellen drohten schon nach zehn Minuten Erfrierungen.
Kälteste Orte
Am Samstag waren am Mount Washington in New Hampshire minus 37,8 Grad Celsius gemeldet worden – eine der weltweit niedrigsten Temperaturen. Noch kälter war es im russischen Jakutsk und im kanadischen Eureka (je minus 38 Grad).
Die eisigen Temperaturen und die dichten Schneestürme führten am Wochenende zu massiven Behinderungen im US-Flugverkehr. Hunderte Flüge mussten gestrichen werden, Tausende hatten Verspätung.
Besonders betroffen war der New Yorker John F. Kennedy Airport. Mehrere Flugzeuge mussten nach der Landung stundenlang auf ein freies Gate warten, die Passagiere saßen fest.
"Babys schreien vor Hunger und die Leute rufen vom Flugzeug aus die Polizei", twitterte ein Passagier. Einige Flugzeuge auf Transatlantik-Strecken machten vorsorglich wieder kehrt, auch eine AUA-Maschine aus Wien mit 212 Menschen an Bord.
Grund für das Unwetter ist ein sogenannter "Bomb Cyclone", ein gigantisches Tiefdruckgebiet. Dieses zieht seit Tagen kalte Luft aus der Arktis an und wird dabei intensiver.
Eine Beruhigung wird erst für die Wochenmitte vorhergesagt. Ab dann sollte die Großwetterlage in Nordamerika laut Meteorologen vom Pazifik her bestimmt werden. Das werde eine deutliche Erwärmung und möglicherweise sogar überdurchschnittlich hohe Temperaturen bringen.
Schnee in Spanien, Hochwasser in Deurtschland
Ungewöhnlich starke Schneefälle gibt es derzeit auch in Spanien. Ein heftiger Wintereinbruch überraschte viele Menschen auf der Rückreise aus den Weihnachtsferien. Tausende saßen stundenlang in ihren Autos fest, viele mussten sogar die Nacht darin verbringen.
In Deutschland herrscht dagegen in mehreren Regionen Hochwasser-Alarm, besonders betroffen waren die Städte Köln und Düsseldorf. Auf dem Rhein kam der Schiffsverkehr zwischen Duisburg und Koblenz beinahe gänzlich zum Erliegen. In Köln überschritt der Pegelstand in der Nacht zum Sonntag die kritische Marke von 8,30 Metern. Mit einer Entspannung der Lage wurde zu Wochenbeginn gerechnet.
Australien: Schwitzen bei mehr als 47 Grad
Die australische Millionenmetropole Sydney hat am Sonntag mit 47,3 Grad Celsius in der westlichen Vorstadt Penrith den heißesten Tag seit 1939 erlebt. Behörden verboten das Entfachen von Feuern, ein Vorbereitungsturnier auf das Australian Open (Tennis) wurde unterbrochen.
In mehreren Teilen des Kontinents brachen Buschbrände aus, Grasland stand in Flammen. In den Bundesstaaten Victoria und Südaustralien brannten Häuser nieder. Die Feuerwehren standen im Dauereinsatz.
Kommentare