Zwei mögliche Blackbox-Signale empfangen

"Ocean Shield" im Indischen Ozean
Es soll die bisher aussichtsreichste Spur sein. Aber der Flugschreiber könnte jederzeit aufhören zu senden.

Bei der Suche nach dem verschollenen Passagierflugzeug der Malaysia Airlines gibt es eine mögliche Spur zur Blackbox: Zwei von australischen Suchmannschaften im Indischen Ozean geortete Funksignale entsprechen denen eines Flugschreibers, wie der Koordinator der Suchaktion, Angus Houston, am Montag in Perth über die Hinweise vom Wochenende berichtete. Es sei die bisher aussichtsreichste Spur. Aber die Zeit droht davonzulaufen. Weil die Batterien in der Regel nur für etwa 30 Tage reichen, könnte die Blackbox der Boeing 777 mit der Flugnummer MH370 am Montag aufhören zu senden. Danach dürfte es noch schwerer werden, Reste des Malaysia-Airlines-Flugzeugs zu finden.

Die Signale waren vom australischen Schiff "Ocean Shield" etwa 1700 Kilometer nordwestlich von Perth verfolgt worden. Das Schiff hat ein Spezialgerät an Bord, mit dem Flugschreiber-Signale bis in 6000 Meter Tiefe geortet werden können. Man habe zweimal Signale verfolgt, sagte Houston. Das erste Signal konnte zwei Stunden und 20 Minuten aufgefangen werden, das zweite zumindest 13 Minuten lang. Sie seien an anderer Stelle geortet worden, als jene, die am Wochenende von einem chinesischen Schiff bemerkt worden waren.

Die Malaysia-Airlines-Maschine mit 239 Menschen an Bord war am 8. März auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking verschwunden - allem Anschein nach stürzte sie in den Indischen Ozean.

Gerät in 3000 Metern Tiefe aktiv

Zwei mögliche Blackbox-Signale empfangen
Das Spezialgerät wurde von der "Ocean Shield" in 3000 Metern Tiefe eingesetzt. An der fraglichen Stelle ist der Ozean nach Angaben von Houston etwa 4.500 Meter tief. "Es liegt noch viel Arbeit vor uns, um einmal bestätigen zu können, dass das Flugzeug an jener Stelle ins Wasser stürzte", sagte Houston. "Das ist eine vielversprechende Spur, aber wir haben das Flugzeug noch nicht gefunden."

Klarheit werde es nur geben, wenn das Wrack des Langstreckenjets auf dem Meeresgrund geortet sei. Dazu werde man zu gegebener Zeit ein kleines Unterwasserfahrzeug mit entsprechender Kamera einsetzen, um hoffentlich Fotos des Wracks zu erhalten. Zunächst gehe es jedoch darum, die Signale erneut aufzuspüren. Dazu wolle die "Ocean Shield" eine 4,8 Quadratkilometer große Fläche systematisch in einem Raster absuchen.

Suchgebiet so groß wie Großbritannien

Bis zu neun Militärflugzeuge, drei zivile Flugzeuge und 14 Schiffe suchten am Montag in drei separaten Gebieten, wie das Joint Agency Coordination Centre (JACC) in Australien mitteilte. Die Suchareale liegen etwa 2000 Kilometer nordwestlich von Perth und erstrecken sich über ein Gebiet von insgesamt rund 216.000 Quadratkilometern - das entspricht etwa der Fläche Großbritanniens.

Die Blackbox könnte helfen, das Geheimnis des Verschwindens des Flugzeugs zu klären. Der orangefarbene Metallbehälter enthält den Flugschreiber, der Daten wie Kurs, Flughöhe oder Tempo registriert. Außerdem zeichnet ein Stimmenrekorder Gespräche und Geräusche im Cockpit auf.

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