"Ich rettete der Wienerin das Leben"
Nicanor Mabao, 18, wird in philippinischen Medien derzeit als Held gefeiert. Er soll der 32-jährigen Wienerin Sabine S. beim Vulkanausbruch am Mayon das Leben gerettet haben. Unmittelbar neben ihr stürzten vier deutsche Kameraden und ein einheimischer Bergführer in den Tod. Dass sie überlebt hat war eine Mischung aus Glück und eben Mabaos Einschreiten. Bisher war unbekannt, dass die Akademikerin offenbar nur um Haaresbreite entkommen war.
Das zehnköpfige Team war am Dienstag zwei Stunden vor dem Ausbruch aus dem Basiscamp losgegangen. Zwei deutsche Paare und die Wienerin sowie fünf Einheimische waren in der Gruppe. „Wir gingen ganz langsam und vorsichtig, weil dichter Nebel herrschte“, berichtet der verletzte Bergführer Kenneth Jesalva. Um acht Uhr in der Früh (Lokalzeit) gab es die so überraschende wie mächtige Eruption des Vulkans. 500 Meter hohe Aschefontänen flogen in die Luft, autogroße Gesteinsbrocken sausten durch die Luft.
Tod beim Hasenohr
Auf die zehnköpfige Gruppe raste beim „Rabbits Ear“ (Hasenohr) eine Lawine aus heißem Geröll zu. Mabao berichtet gegenüber Globalnation, dass er die 32-jährige Wienerin am Rucksack packte und zurückzog – hinter einen Felsvorsprung in Sicherheit. „Ich habe getan, was ich konnte. Ich habe mein Leben riskiert, um das der Österreicherin zu retten“, wird der Bergführer zitiert. Laut seinen Aussagen wollte er noch einem Deutschen helfen, kam dafür aber zu spät. Dieser stürzte mit drei Landsleuten in die Tiefe.
Mabao erlitt Verbrennungen am Bein und wurde am Kopf verletzt. „Mein ganzer Körper war betäubt. Ich konnte nur daran denken, so schnell wie möglich da wegzukommen.“ Gemeinsam stiegen sie aber noch zu den Toten ab, um ihren Puls zu fühlen. Nach vier Stunden trafen Hilfsmannschaften bei der Gruppe Überlebender ein. Die Leichen von Jerome Berin, Joanne Edosa, Roland Pietieze, Farah Frances and Furian Stelter wurden am Mittwoch geborgen. Kritik übte Gouverneur Joey Salceda: „Keine der Bergsteigerfirmen hatte eine Erlaubnis.“ Die Wienerin soll sich bereits auf dem Heimweg befinden.
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