Die Schweiz hat’s am besten
Geld macht vielleicht nicht glücklich, aber zumindest zufrieden – und wer’s hat, dem fällt vieles leichter. So könnte man die Ergebnisse der jüngsten OECD-Studie unter dem Titel "How’s life?" interpretieren, die jetzt in Berlin präsentiert wurde. In puncto Lebensqualität schneiden nämlich jene Länder besser ab, die auch volkswirtschaftlich gut dastehen.
Beim Punkt Lebenszufriedenheit des "Better Life Index" sticht neben Dänemark und Island vor allem die Schweiz heraus. Die Eidgenossen gaben Werte von 7,5 auf einer Skala von 10 an, während es etwa in Griechenland oder Ungarn nur 5,6 Punkte waren. Österreich befindet sich in dieser Kategorie im oberen Mittelfeld, mit einem Wert von 6,9 ist man hierzulande jedoch ein kleines bisschen unzufriedener als die Deutschen – sie kommen auf sieben Zufriedenheits-Zähler.
Den Zusammenhang zwischen materiellem Wohlstand und Lebenszufriedenheit zeigt sich auch bei Kindern, so die OECD. Denn wer aus einer reicheren und gebildeteren Familie kommt, ist generell gesünder, fühlt sich wohler – und hat bessere Chancen.
Wer arm ist, wieder öfter gemobbt
"Kinder aus wirtschaftlich und kulturell ärmeren Familien erzielen schlechtere Ergebnisse", so die Studie – sei es bei Lese- und Problemlösungsfähigkeit, in puncto Kommunikation mit den Eltern oder sogar hinsichtlich der Absicht, später mal wählen zu gehen. Niederschlag findet die materielle Ungleichheit sogar im Schulalltag. Wer aus einem ärmeren Elternhaus kommt, wird nämlich deutlich öfter gehänselt – vor allem in Österreich. Nirgends findet im OECD-Vergleich soviel Mobbing statt wie hierzulande und in Estland. Ganze 17,5 Prozent der österreichischen Teenager gaben laut der Studie an, in den letzten zwei Monten verbal oder physisch angegriffen worden zu sein; bei den Kindern aus weniger gut gestellten Elternhäusern sahen sich sogar knapp 21 Prozent als Mobbingopfer.
Im Berufsleben zeigen sich die Österreicher etwas unzufriedener als der Rest – beklagt wird vor allem die mangelnde Freizeit. Aber auch hier macht sich der Faktor Geld bemerkbar: Während in allen OECD-Ländern die Durchschnittseinkommen von 2009 bis 2013 stiegen, sanken sie in Österreich in dieser Zeit um zwei Prozent. Möglicherweise mit ein Grund für die Unzufriedenheit.
Untersucht wurde von der OECD übrigens auch, wie es mit dem Vertrauen in andere aussieht, einem der wichtigsten Faktoren, was soziales Kapital für die Zukunft angeht. Österreich und Deutschland liegen dabei im Durchschnitt, ganz weit vorne rangieren die skandinavischen Länder – und die Schweiz.
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