"König der Fettnäpfchen" wird 97
Seit 1947 ist der gebürtige Grieche an der Seite der Queen. Seine Sprüche sind Kult. Es war am 10. Juni 1921, als auf einem Küchentisch auf der griechischen Insel Korfu der kleine Philip von Griechenland und Dänemark auf die Welt kam. Am Sonntag wird der Prinz – der seit 70 Jahren Ehemann der britischen Königin ist – 97 Jahre alt. Ein großes Fest ist nicht geplant, Philip feiert rein privat.
Seit er vorigen Herbst als Repräsentant des Königshauses in Pension ging, absolviert Philip öffentliche Termine nur noch, wenn er Lust hat und sich fit genug fühlt. Zuletzt war das im Mai bei der Hochzeit seines Enkels Harry mit Meghan Markle der Fall.
Jugendliebe
Heute, Samstag, hoffen Fans anlässlich der traditionellen Geburtstagsparade für die Queen („Trooping the Colour“) einen Blick auf Philip zu erhaschen.
Das Ehepaar ist seit 70 Jahren verheiratet. Bereits als Kind hatte Elizabeth den fünf Jahre älteren Prinzen kennengelernt – ist er doch dank der gemeinsamen Ururgroßmutter, Königin Victoria, ihr Cousin dritten Grades. Als 13-Jährige verliebte sich „Lilibeth“ schließlich in ihn, die beiden begannen einen Briefwechsel.
Im Schatten der QueenAcht Jahre später folgte die Hochzeit. Philip musste den griechischen Prinzentitel aufgeben. König George VI. ernannte ihn zum Herzog von Edinburgh, Earl of Merioneth und Baron of Greenwich. Zwischen 1948 und 1964 bekamen Philip und Elizabeth die vier Kinder Charles, Anne, Andrew und Edward. Dazu kamen bisher acht Enkel und sechs Urenkel.
Als Elizabeth 1952 den Thron bestieg, stellte Philip sein Leben in den Dienst der Krone und gab seine Karriere bei der Marine auf – womit er lange haderte. Privat entdeckte er seine Leidenschaft für das Fliegen. Früher kerngesund, machten Philip zuletzt Blasenentzündungen und Herzprobleme zu schaffen. Kürzlich bekam er ein neues Hüftgelenk.
Während er als Prinzgemahl seit Jahrzehnten im Schatten seiner Frau steht, dominiert er als sogenannter König der Fettnäpfchen immer wieder die Schlagzeilen mit seinem schrägen Humor und politisch inkorrekten Äußerungen. So wurde er bei einer seiner 637 Auslandsreisen einmal in Neuseeland gefragt, ob er ein Schaf scheren wolle. „Ganz sicher nicht“, antwortete Philip: „Am Ende verletze ich das Tier, und Hammelfleisch hatten wir auf diesem Besuch weiß Gott schon genug.“
Kein Blatt vorm Mund
Legendär wurde auch ein Scherz, den der Prinzgemahl in Papua-Neuguinea machte, wo es in grauer Vorzeit Kannibalismus gab. Philip fragte Studenten, die eine Trekkingtour hinter sich hatten: „Wie haben Sie es geschafft, nicht gefressen zu werden?“
Auch zuhause hält Philip mit seiner Meinung nicht hinterm Berg. Bei einem Presseempfang auf Windsor Castle fragte er 2002 einen der Anwesenden nach dessen Namen. „Ich bin Simon Kelner, Chefredakteur des Independent, Sir“, antwortete dieser. Philip entgegnete: „Was machen Sie hier?“ – „Sie haben mich eingeladen.“ Darauf Philip: „Sie hätten ja nicht zu kommen brauchen.“
Kommentare