Klimabericht: Geplante Reduktionen reichen nicht

Die "Lücke" zwischen geplanten und notwendigen Reduktionen ist zu groß, warnt die UNO.

Die Wahl Donald Trumps zum neuen US-Präsidenten hat viele Delegierte bei der Klimakonferenz in Marrakesch erschüttert. Trump sieht den Klimawandel als "Hoax" (Schwindel) oder "Bullshit". Befürchtet wird, dass die USA alle Klimamaßnahmen der Obama-Administration stoppen könnten.

Treibhausgas-Lücke

Heute starten die politischen Verhandlungen bei der UNO-Klimakonferenz in Marrakesch. Auch Österreichs Umweltminister Andrä Rupprechter ist mit einer Delegation vor Ort. Die Herausforderung ist riesig: Der jährliche "Emissions Gap Report" des Umweltprogramms der UNO (UNEP) gibt wenig Anlass zu Selbstzufriedenheit. Die Klimaziele von Paris, die vor einem Jahr ausverhandelt wurden, scheinen derzeit kaum erreichbar zu sein.

Um wie vereinbart die Erderwärmung bis Ende des Jahrhunderts auf maximal zwei Grad (zur vor-industriellen Temperaturen) zu begrenzen, müsste der für 2030 erwartete Ausstoß von Treibhausgasen ungefähr um ein Viertel verringert werden, heißt es in dem Bericht. Die Maßnahmen müssten dringend und drastisch erhöht werden.

Klimabericht: Geplante Reduktionen reichen nicht
Dem Bericht zufolge steuert die Welt auf einen Ausstoß von Treibhausgasen mit einem Erwärmungspotential von 54 bis 56 Gigatonnen (Millionen Tonnen) Kohlenstoffdioxid im Jahr 2030 zu. Notwendig wäre aber eine Reduzierung auf weniger als 42 Gigatonnen, um das angestrebte Zwei-Grad-Ziel zu erreichen. "Wir haben keine Alternative, Klimawandel findet statt. Wir dürfen nicht mehr warten", warnt Rupprechter vor stockenden Verhandlungen. Es gehe um den mittelfristigen Ausstieg aus der Nutzung fossiler Energieträger. "In Marrakesch geht es nun um konkrete Umsetzungsschritte."

Grundsätzlich hat die EU ein Ziel bis 2030 – minus 40 Prozent CO2 im Vergleich zu 1990. Noch ist unklar, wie dieses Ziel EU-intern aufgeteilt werden soll. Zudem reichen laut UN-Bericht die Maßnahmen nicht aus, sie müssten um 25 Prozent größer sein. Nötig wäre nun weltweit eine "Vollbremsung" bei den Treibhausgasen, sonst steuert die Welt auf eine Erwärmung von 3,5°C zu.

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