USA

Kein Hund mehr im Weißen Haus

Der 45. Präsident Donald Trump beendet eine lange Tradition. Erstmals seit 1901 gibt es kein First Pet.

Im Weißen Haus ist Ruhe eingekehrt. Mit den Obamas sind auch Bo und Sunny ausgezogen. Die Portugiesischen Wasserhunde gehen nun in der Belmont Straße in Washington D.C. Gassi. Der 45. Präsident der Vereinigten Staaten, Donald Trump, wird die mehr als 132 Räume, 35 Badezimmer und acht Treppenhäuser vorläufig alleine bewohnen, Ehefrau Melania und Sohn Barron, 10, bleiben bis Schulschluss in New York. Der 70-Jährige bringt auch kein Haustier mit. So endet eine lange Tradition: Es ist das erste Mal seit 1901, dass die First Family kein First Pet besitzt.

Alligator bis Ziege

Schon der erste US-Präsident, George Washington (1732–1799), hatte ein großes Herz für Tiere. Er umgab sich mit Hunden, Pferden, Esel und Papagei. Nachfolger hielten mitunter unübliche Haustiere – vom Alligator bis zur Ziege. Adler bis Spottdrossel, Bären und Tiger, auch Seidenraupen und Opossums waren dabei. Und natürlich Katzen und des Menschen bester Freund.

Kein Hund mehr im Weißen Haus
President Barack Obama pets Bo, the Obama family dog, in the Oval Office, June 21, 2012. (Official White House Photo by Pete Souza)This official White House photograph is being made available only for publication by news organizations and/or for personal use printing by the subject(s) of the photograph. The photograph may not be manipulated in any way and may not be used in commercial or political materials, advertisements, emails, products, promotions that in any way suggests approval or endorsement of the President, the First Family, or the White House.

Seit Theodore Roosevelt (1858–1919), der es in seiner Residenz bellen, miauen, flattern, wiehern und grunzen ließ, gab es kein Staatsoberhaupt, das auf vierbeinige Gesellschaft verzichten wollte. Zuletzt hatte Barack Obama seinen Töchtern die Anschaffung eines Hundes versprochen, wenn er zum Präsidenten gewählt würde. Im April 2009 hielt er Wort. 2013 stellte Michelle Obama Bos Artgenossin Sunny via Twitter als neues Familienmitglied vor. Portugiesische Wasserhunde, die ursprünglich zur Unterstützung von Fischern gezüchtet wurden, gelten als besonders wachsam, gelehrig und stolz.

Auch die Bushs hatten stets Hunde an ihrer Seite. George Junior zeigte sich gerne mit seinen Scottish Terriern, die prinzipiell als kühne Jäger und lebhafte Begleiter beschrieben werden. Rüde Barney brachte es zu Berühmtheit, spielte er doch in elf Kurzvideos mit, die vom Weißen Haus gedreht und jeweils zu Weihnachten ausgestrahlt wurden. Miss Beazley tapste mit zehn Wochen in den Amtssitz – als Geburtstagsgeschenk für First Lady Laura.

Kein Hund mehr im Weißen Haus
WAS03:WASHINGTON,16DEC97 - President Clinton walks his newly named dog "Buddy" in the White House Rose Garden December 16. The president formally announced the 3-month-old male chocolate Labrador's name at a press conference held later in the afternoon December 16. tra/Photo by Gary Cameron REUTERS

Ebenfalls kurz nach seiner Geburt zog Buddy zu den Clintons ins Weiße Haus. Der schokobraune Labrador Retriever tollte telegen durch die vier Gärten der präsidialen Anlage; bevor er im Alter von vier Jahren überfahren wurde. "Er war ein treuer Kamerad und hat uns viel Freude gemacht", teilte die Familie 2002 traurig mit.

Donald Trump legt keinen Wert auf einen Gefährten mit Pfoten. Wie die New York Post berichtet, wollte eine langjährige Freundin Trump einen Goldendoodle schenken. Noch bevor der Wahlkämpfer – nicht gerade als Tierfreund bekannt – ablehnte, zog die Millionärin ihr Angebot zurück. Sie hatte sich in den Welpen, halb Golden Retriever, halb Pudel, verliebt.

Zumindest die US-Air Force wird weiterhin hochrangige Haustiere transportieren. Kürzlich bedankte sich Trumps Vize Mike Pence für den hervorragenden Flug. Mit an Bord: seine Katzen Oreo und Pickle sowie Kaninchen Marlon Bundo.

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