Kaum noch Wasser: Kapstadt droht "Stunde Null"

Die Wasserreservoires sind wegen einer mehrjährigen Dürre fast leer. In der südafrikanischen Stadt wurde ein Krisenzentrum eingerichtet.

Der Theewaterskloof-Damm versorgt die rund 4,5 Millionen Einwohner Kapstadts mit Wasser. Allein, dieser ist nahezu ausgetrocknet.

Südafrikas von der Dürre geplagte Millionenmetropole hat sich auf das Abschalten seiner Wasserversorgung vorbereitet. Dafür wurde ein Krisenzentrum eingerichtet. Die knapp 90 Mitarbeiter müssten Logistik und Planung für die Mitte April drohende "Stunde Null" vorantreiben, sagte am Montag Priya Reddy, eine Sprecherin der Stadtverwaltung.

Den Behörden zufolge muss bei anhaltend hohem Verbrauch am 12. April die Wasserversorgung eingestellt werden. Wasser würde dann nur noch an 200 Verteilzentren unter Aufsicht von Militär und Polizei an Bürger ausgegeben werden.

Kaum noch Wasser: Kapstadt droht "Stunde Null"
People collect drinking water from pipes fed by an underground spring, in St. James, about 25km from the city centre, on January 19, 2018, in Cape Town. Cape Town will next month slash its individual daily water consumption limit by 40 percent to 50 litres, the mayor said on January 18, as the city battles its worst drought in a century. / AFP PHOTO / RODGER BOSCH

Das Krisenzentrum soll die Vorbereitungen für die Wasserausgabestellen vorantreiben. Dort würden Bürger nur noch 25 Liter Trinkwasser pro Tag und Person bekommen, was international als Mindestmaß für Hygiene und Gesundheit gilt. Das Krisenzentrum soll zudem festlegen, welche für die Wirtschaft wichtigen Stadtteile auch nach der "Stunde Null" weiterhin mit Wasser versorgt werden sollten.

Kapstadts Einwohner sind aufgefordert, ab Februar pro Tag nur maximal 50 Liter Wasser pro Kopf zu verwenden - für Kochen, Putzen, Waschen, Trinken, Duschen, Klospülen. Zum Vergleich: In Österreich werden pro Person rund 135 Liter Trinkwasser pro Tag verbraucht.

Kapstadt verbraucht derzeit rund 600 Millionen Liter pro Tag. Nur bei einer Reduzierung auf 450 Millionen Liter pro Tag ließe sich demnach die "Stunde Null" noch vermeiden, so die Behörden. Die Wasserreservoire, die Kapstadt normalerweise versorgen, sind wegen einer mehrjährigen Dürre fast leer.

Kapstadt und die Provinz Westkap werden von der Demokratischen Allianz (DA) regiert. Die Opposition, der Südafrika regierende Afrikanische Nationalkongress (ANC), wirft der DA Panikmache vor. Die "Stunde Null" sei eine Erfindung, um den Leuten Angst zu machen.

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