Toter Flüchtling vor Asyl-Amt: Geschichte offenbar erfunden
Seit Langem ist das Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo) ein Symbol für verfehlte Flüchtlingspolitik: Asylwerber warten dort oft tagelang im Freien auf Termine; zuletzt konnte die Behörde kein Geld auszahlen, weil so viele Mitarbeiter krank waren und weil nicht alle Akten digitalisiert sind. Die Geschichte, dass nun einer der dort wartenden Flüchtlinge zusammengebrochen und auf dem Weg ins Spital verstorben sei, passte da wunderbar ins Bild: Er sei "völlig ausgemergelt" gewesen, habe tagelang mit Fieber Schlange gestanden und sei dann gestorben, meldete das Hilfsbündnis "Moabit hilft" am Mittwochvormittag.
"Wir haben keinen toten Flüchtling"
Die Empörung, vor allem in den sozialen Netzwerken, war groß – allein: Der Tote existierte gar nicht. Die Behörden versuchten den ganzen Tag den Fall zu verifizieren; weder Polizei, Feuerwehr noch alle Krankenhäuser konnten den Tod eines Flüchtlings bestätigen. Jener Flüchtlingshelfer, der die Geschichte in Umlauf gebracht hatte, verbarrikadierte sich in seiner Wohnung – bis die die Polizei am Abend mit ihm sprechen konnte: "Wir haben keinen toten Flüchtling", hieß es dann. Die Geschichte war offenbar erfunden .
Wieso der Helfer dies gemacht hat, blieb vorerst ungewiss. Was sich dadurch aber offenbarte, ist wie problembeladen die Situation rund um das Amt ist – trotz Dementi lagen vor dem LaGeSo dutzende Blumen und Kerzen.
Anm.: Dieser Artikel wurde um 22:47 Uhr mit dem Hinweis darauf, dass die Geschichte wohl erfunden ist, aktualisiert.
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