Heiligsprechung schon im Herbst
Bereits am 20. Oktober könnten Papst Johannes Paul II. heilig- und Oscar Romero selig gesprochen werden. Die Prüfung eines angeblichen Heilungswunders auf Fürsprache des Papstes aus Polen sei angeblich so gut wie abgeschlossen, berichtet La Repubblica. Um welches Wunder es sich handelt, wird geheim gehalten. Der Selige Johannes Paul II. hatte eine französischen Nonne angeblich auf Fürsprache von der Parkinson-Krankheit befreit. Die Anerkennung eines zweiten Wunders ist Voraussetzung für eine Heiligsprechung und muss nach der Seligsprechung geschehen sein. Auf einen schnellen Abschluss des Verfahrens für Johannes Paul II., der von 1978 bis 2005 Papst war, dränge vor allem sein ehemaliger Privatsekretär, der Krakauer Kardinal Stanislaw Dziwisz.
Franziskus drängt
Der neue Papst Franziskus setzt andere Zeichen. Er forderte den für Seligsprechungsverfahren zuständigen Erzbischof Vincenzo Paglia auf, das „entsperrte“ Verfahren für Oscar Romero zügig abzuschließen. Oscar Romero war einer der wichtigsten Befreiungstheologen Lateinamerikas. Er wurde 1980 während einer Messe in San Salvador ermordet.
Nach Ansicht von Franziskus war er „ein Heiliger und ein Märtyrer“, sagte der Bischof von San Salvador, Gregorio Rosa Chavez, erst Ende März. Romeros Seligsprechungsverfahren war von einer „gewissen Langsamkeit“ im Vatikan geprägt gewesen, bis Franziskus kam, gab Paglia jetzt zu. Strittig war die Frage, ob Romero als Märtyrer gelten kann, wofür es den Nachweis der Ermordung aus „Glaubenshass“ braucht. Jene konservativen Kräfte, die Romero nicht selig sprechen wollten, machten soziale und politische Motive für die Tat geltend. Die Hintergründe der Tat sind bis heute nicht aufgeklärt. Für Märtyrer entfällt der Nachweis eines auf die Fürsprache gewirkten Genesungswunders.
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