Gedenkfeier in Auschwitz

Ein Holocaust-Überlebender im einstigen Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Etwa 20 ehemalige Insassen besuchten die Gedenkstätte.
Überlebende und Knesset-Mitglieder besuchten das einstige Todeslager.

Etwa 20 hochbetagte Überlebende des ehemaligen Nazi-Vernichtungslagers Auschwitz gedachten am Montag der Befreiung des Lagers vor 69 Jahren. Vor der „Todeswand“, an der Tausende Häftlinge erschossen worden waren, legten sie am internationalen Holocaust-Gedenktages Blumen nieder und zündeten Kerzen an.

„Wir haben hier schwere Zeiten durchgemacht. Ich fühle Genugtuung, dass ich diesen Ort auf meinen eigenen Beinen und nicht durch den Kamin verlassen habe“, sagte der ehemalige KZ-Insasse Bogdan Bartnikowski.

Zur Gedenkveranstaltung in Birkenau, dem eigentlichen Vernichtungslager, waren auch 61 Mitglieder des israelischen Parlaments, der Knesset, nach Auschwitz gekommen. Die Abgeordneten gedachten im Größten der nationalsozialistischen Todeslager der mindestens 1,1 Millionen ermordeten meist jüdischen Insassen.

Soldaten der Roten Armee hatten das Lager am 27. Jänner 1945 befreit. Auschwitz-Birkenau war das Größte der Todeslager. Es steht symbolhaft für den Völkermord und die Millionen Menschen, die vom Nazi-Regime verfolgt und umgebracht wurden. In Israel leben noch rund 193.000 Holocaust-Überlebende.

„Schande“

Papst Franziskus nahm im römischen Quirinalpalast an einer Feier zum Holocaust-Gedenktag teil. Er bezeichnete den Holocaust als „Schande für die Menschheit“.

Auch aus der Politik gab es mahnende Worte. Österreichs Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) rief dazu auf, „klare Grenzen zu ziehen und sich menschenverachtenden Tendenzen auf Ebene der Politik und der Gesellschaft entgegenzustellen“. Die SPÖ-Abgeordnete Petra Bayr mahnte: „Auch nach 69 Jahren tragen wir eine gesellschaftliche Verantwortung für das Geschehene.“ Ministerin Gabriele Heinisch-Hosek, der Vorsitzende des Bundes Sozialdemokratischer Freiheitskämpfer/innen, Johannes Schwantner, und der Bundes- und Wiener Landesvorsitzende der Sozialdemokratischen Lesben-, Schwulen-, Bisexuellen-, Transgender- und Intersexuellen-Organisation Peter Traschkowitsch legten einen Kranz am Denkmal und temporären Homo-Mahnmal am Morzinplatz nieder.

Mahnung an die Welt

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