Berührendes Gedenken für 150 Germanwings-Opfer
Mit 150 Kerzen, auch einer für den Kopiloten, gedachte man der Opfer.
Der Vater von Andreas L. reiste an die Absturzstelle nach Frankreich und fiel vor dem Gedenkstein immer wieder auf die Knie, berichtete ein Bürgermeister einer kleinen französischen Gemeinde, der ihn tagelang begleitet hatte. Der Vater des Kopiloten soll viel geweint haben und wollte sich bei jedem, den er sprach, für die unfassbare Tat seines psychisch kranken Sohnes entschuldigen.
Auch diesem von Schuldgefühlen geplagten Vater sprach der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck bei seiner Trauerrede im Kölner Dom Trost zu.
Zu Trauer und Schmerz komme die schreckliche Erkenntnis: "Dieser eine hat die vielen anderen mit in den Tod gerissen, den er für sich selber gesucht hatte. Uns fehlen Worte für diese Tat", sagte Gauck. "Vielleicht ist es ja das, was uns so sehr erschreckt hat: die Sinnlosigkeit des Geschehens. Wir sind konfrontiert mit einer verstörenden Vernichtungstat." Bei vielen Menschen sei die Trauer in Wut und Zorn umgeschlagen. Aber auch die Angehörigen des Kopiloten hätten einen geliebten Menschen verloren.
500 Angehörige der 150 Menschen an Bord der Germanwings-Maschine, die am 24. März in den französischen Alpen zum Absturz gebracht worden war, waren in den Kölner Dom gekommen. Zwei Notfallseelsorger überreichten einem jungen Mädchen, stellvertretend für die anderen, einen kleinen Engel. Er soll Halt geben. Insgesamt 1400 Trauergäste waren gekommen, die Spitzen der Republik, Gauck, die Kanzlerin Angela Merkel, Bundestagspräsident Norbert Lammert und die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft.
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