AKW

Fukushima: Japan hob Gefahrenstufe an

Arbeiter in Schutzanzügen vor dem beschädigten Kernkraftwerk Fukushima mit Kränen.
Das Leck wurde auf Stufe 3 bewertet - das bedeutet einen "ernsten Zwischenfall".

Die japanische Atomaufsichtsbehörde NRA hat den Schweregrad des radioaktiven Lecks am Unglücksreaktor Fukushima hochgestuft. Auf der internationalen Störfall-Skala Ines werde er nun mit Stufe drei von sieben bewertet, teilte die Behörde am Mittwoch mit. Dies entspricht einem "ernsthaften Zwischenfall". Es ist das erste Mal seit der Kernschmelze nach dem Erdbeben und Tsunami im März 2011, dass Japan eine derartige Warnung ausgibt.Die Katastrophe von Fukushima hatte damals mit sieben die höchstmögliche Stufe auf der internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse Ines erhalten. Es war die schwerste Atom-Katastrophe seit dem Unfall im ukrainischen AKW Tschernobyl 1986.

Verseuchtes Wasser im Ozean?

Angaben des Betreibers Tepco aus der vergangenen Woche zufolge sind bereits 300 Tonnen hochradioaktives Wasser aus einem Lagertank ausgelaufen. Bisher ist unklar, seit wann das Leck besteht. Tepco bezeichnet es als möglich, dass kontaminiertes Wasser in den Pazifischen Ozean gelangt ist. Die Aktie des Atombetreibers stand auch am Mittwoch unter Druck. Sie ging mit einem Minus von knapp vier Prozent aus dem Handel.

Fukushima: Die Katastrophe in Zahlen

Ein Boot inmitten von Trümmern und Wasser nach einer Überschwemmung.

JAPAN EARTHQUAKE TSUNAMI
Ein Brand in einer Industrieanlage wird von mehreren Löschbooten und Feuerwehrleuten bekämpft.

JAPAN EARTHQUAKE TSUNAMI NUCLEAR ACCIDENT AFTERMAT
Ein Panoramablick auf eine dicht bebaute Stadt unter einem trüben Himmel.

Tokio
Ein Mann fährt einen Traktor zwischen gestrandeten Fischerbooten hindurch.

JAPAN EARTHQUAKE TSUNAMI
Arbeiter in Schutzanzügen inspizieren das Gelände des Kernkraftwerks Fukushima.

Members of media are escorted by TEPCO employees a
Mehrere Personen in Schutzkleidung, darunter ein Arzt mit einem medizinischen Gerät.

Medical staff screen people who are concerned over

Bereits am Montag hatte die japanische Regierung angekündigt, Tepco mit Steuergeldern beim Kampf gegen atomar verseuchtes Wasser zu helfen. Nun ist das Industrieministerium angewiesen, entsprechende Maßnahmen zu erarbeiten. Im japanischen Haushalt sind für Naturkatastrophen und andere Notfälle umgerechnet 2,6 Milliarden Euro zurückgestellt.

Tepco steht wegen seines Krisenmanagements während und nach der Fukushima-Katastrophe heftig in der Kritik. Der Firma wird vorgeworfen, das Ausmaß der Katastrophe zu vertuschen und die Öffentlichkeit nur häppchenweise zu informieren.

Kommentare