Eiswall soll AKW abdichten

Members of a Fukushima prefecture panel, which monitors the safe decommissioning of the nuclear plant, inspect the construction site of the shore barrier, which is meant to stop radioactive water from leaking into the sea, near the No.1 and No.2 reactor building of the tsunami-crippled Fukushima Daiichi nuclear power plant in Fukushima, in this photo released by Kyodo August 6, 2013. Highly radioactive water seeping into the ocean from Japan's crippled Fukushima nuclear plant is creating an "emergency" that the operator is struggling to contain, an official from the country's nuclear watchdog said on Monday. Mandatory Credit. REUTERS/Kyodo (JAPAN - Tags: DISASTER BUSINESS POLITICS CONSTRUCTION HEALTH) ATTENTION EDITOR - FOR EDITORIAL USE ONLY. NOT FOR SALE FOR MARKETING OR ADVERTISING CAMPAIGNS. THIS IMAGE HAS BEEN SUPPLIED BY A THIRD PARTY. IT IS DISTRIBUTED, EXACTLY AS RECEIVED BY REUTERS, AS A SERVICE TO CLIENTS. MANDATORY CREDIT. JAPAN OUT. NO COMMERCIAL OR EDITORIAL SALES IN JAPAN. YES
Die japanische Regierung nimmt Krisenmanagement nun selbst in die Hand.

Seit dem Tsunami und dem Super-GAU in den Atommeilern von Fukushima, 200 km nördlich von Tokio, im März 2011 wirken die Manager des Energiekonzerns Tepco schwer überfordert oder sogar desinteressiert. Am Mittwoch verkündete die Regierung, dass sie das Krisenmanagement nun selbst in die Hand nehme und kritisierte Tepco in nie dagewesener Schärfe. Tepco habe kein Bewusstsein für die Krise. Da der ohnehin schon finanziell schwer angeschlagene Konzern keine Lösung findet, könne man die Firma nicht alleinlassen und werde auch das nötige Geld bereitstellen. Regierungschef Shinzo Abe ordnete Sofortmaßnahmen an, die nach ersten Schätzungen umgerechnet 308 Millionen € kosten.

Japan will jetzt einen „in der Welt einmaligen Schutzwall“ errichten – einen Eiswall, der den Boden in der Umgebung der Reaktoren einfriert, damit kein Grundwasser mehr eindringen kann. Zu diesem Zweck sollen sollen Rohre mit chemischen Kühlmitteln um die Gebäude der Reaktoren 1 bis 4 im Erdreich verlegt werden. Der Wall werde voraussichtlich eine Länge von 1,4 km haben.

Der Regierung unter Premier Shinzo Abe läuft die Zeit davon, denn am Mittwoch wurde erstmals offiziell zugegeben, dass seit zwei Jahren täglich rund 300 Tonnen radioaktiv verseuchtes Wasser in den Pazifik fließen. Die chemischen Mauern, die Tepco ins Erdreich spritzt, sind unzureichend.

Die Bestandsaufnahme ist grauenhaft: Vier Reaktoren der Anlage müssen ständig gekühlt werden. Erschwerend kommt dazu, dass jeden Tag rund 400 Tonnen Grundwasser in die Reaktorgebäude eindringen und sich mit dem kontaminierten Kühlwasser vermengen. Die auf dem Areal aufgebauten Auffangtanks für verseuchtes Wasser reichen längst nicht mehr aus. Nach offiziellen Angaben ist das Meer nur im Bereich von Fukushima stärker verstrahlt.

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