Fünfjähriger erschoss Schwester

Der Bub verwendete seine eigene Waffe der Marke "My First Rifle (Mein erstes Gewehr)".

Ein Fünfjähriger hat in den USA seine zweijährige Schwester erschossen. Der Bub habe mit einem einzelnen Schuss seine Schwester getötet, bestätigte das Sheriffsbüro von Cumberland in Kentucky am Mittwoch den Vorfall vom Tag zuvor. Offenbar benutzte der Fünfjährige dafür sein eigenes Gewehr. Er habe die Waffe der Marke "My First Rifle" ("Mein erstes Gewehr") im vergangenen Jahr geschenkt bekommen.

Die Mutter der Kinder war gerade auf der Veranda, als sich der Schuss löste. Das Mädchen sei noch ins Krankenhaus gebracht worden, konnte aber nur noch für tot erklärt werden. Die Waffe hatte den Angaben zufolge in einer Ecke gestanden, noch mit einer Kugel in der Kammer. Wie genau es zu dem tödlichen Schuss kommen konnte, war zunächst unklar.

"Qualitätswaffen für Amerikas Jugend"

Der Hersteller Keystone nennt sein Kindergewehr "Crickett", "Grille". Er wirbt für die Waffe mit einer lustigen Grille mit Flinte und dem Spruch: "Qualitätswaffen für Amerikas Jugend" (siehe Video). Die Gewehre sollten Kinder zum verantwortungsvollen Umgang mit Waffen animieren.

Auf der Website sind Dutzende Kinderbilder. Einige zeigen Säuglinge, denen Gewehre mit Zielfernrohr in den Arm gelegt wurden. Das Unternehmen stellt nach eigenen Angaben 60.000 Waffen im Jahr (2008) her. Auf der Website finden sich auch Kundenbriefe ("Meine viereinhalbjährige Tochter liebt die pinkfarbene.").

Die Waffe soll kein Luftgewehr, sondern eine scharfe Waffe im Kaliber 22 gewesen sein. Das ist ein kleines Kaliber mit 5,6 Millimetern, gleichwohl aber eine tödliche Patrone (eine Auswahl an Gewehren für Kinder: siehe Video). Auch die NATO-Munition ist von ähnlichem Durchmesser, wenn auch mit deutlich höherer Treibladung und fast doppeltem Geschossgewicht.

Ähnliche Fälle aus jüngster Vergangenheit

Erst vor drei Wochen hatten zwei Kleinkinder kurz hintereinander zwei Menschen getötet: In New Jersey erschoss ein Vierjähriger mit einem Gewehr einen Sechsjährigen. In Tennessee tötete ein ebenfalls Vierjähriger mit einer Pistole eine 48-Jährige. In beiden Fällen waren die Waffen geladen und ungesichert.

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