Extremer Anstieg der Strahlung in Fukushima

epa03845953 (FILES) A photo taken 28 August 2013 and released by Tokyo Electric Power Co. (Tepco), shows Japanese Minister of Economy, Trade and Industry Toshimitsu Motegi (C) during his visit at the crippled Fukushima Daiichi Nuclear Power Plant in Okuma, northeast of Tokyo, Fukushima Prefecture, Japan. Japanese authorities warned 1 September 2013 that radiation levels around the plant are 18 times higher than previously thought. EPA/TEPCO / HANDOUT HANDOUT EDITORIAL USE ONLY/NO SALES HANDOUT EDITORIAL USE ONLY/NO SALES
Hiobsbotschaften – noch mehr Lecks, noch mehr Strahlung, noch mehr Hilflosigkeit.

Nach dem Erdbeben und dem Tsunami am 11. März 2011 boten Atomexperten aus aller Welt ihre Hilfe an. Vor allem die Amerikaner und die Franzosen wollten den gebeutelten Japanern mit ihrem nuklearen Know-how beistehen und sofort Expertenteams nach Fukushima schicken. Aus welchen Gründen auch immer lehnte Japan dankend ab. Der Energieriese Tepco und die staatlichen Atomaufsichtsbehörden bieten der Welt jetzt seit bald eineinhalb Jahren ein Bild absoluter Hilflosigkeit.

Extremer Anstieg der Strahlung in Fukushima
An aerial view shows Tokyo Electric Power Co. (TEPCO)'s tsunami-crippled Fukushima Daiichi nuclear power plant and its contaminated water storage tanks (bottom) in Fukushima, in this August 20, 2013 file photo taken by Kyodo. Radiation near a tank holding highly contaminated water at Japan's crippled Fukushima nuclear plant has spiked 18-fold, the plant's operator said on September 1, 2013, highlighting the struggle to bring the crisis under control after more than two years. To match Story JAPAN-FUKUSHIMA/ Mandatory Credit. REUTERS/Kyodo/Files (JAPAN - Tags: DISASTER ENVIRONMENT POLITICS ENERGY BUSINESS) ATTENTION EDITORS - THIS IMAGE WAS PROVIDED BY A THIRD PARTY. FOR EDITORIAL USE ONLY. NOT FOR SALE FOR MARKETING OR ADVERTISING CAMPAIGNS. THIS PICTURE IS DISTRIBUTED EXACTLY AS RECEIVED BY REUTERS, AS A SERVICE TO CLIENTS. MANDATORY CREDIT. JAPAN OUT. NO COMMERCIAL OR EDITORIAL SALES IN JAPAN. YES
Am Sonntag wurde bekannt, dass die Strahlenbelastung viel stärker ist als bisher angenommen. Die Krux dabei: Arbeiter hatten bisher offenbar Messinstrumente verwendet, die derart hohe Werte gar nicht anzeigen konnten.

Neben einem Abwassergraben zum Meer wurde Strontium gefunden. An drei Tanks und einem Verbindungsrohr wurden Werte von 1800 Millisievert pro Stunde gemessen. Hielte sich ein Mensch in unmittelbarer Nähe einer solchen Strahlenquelle auf, wäre er nach vier Stunden tot. Ein AKW-Mitarbeiter darf nach japanischem Gesetz 50 Millisievert pro Jahr abbekommen.

Warum das erst jetzt bekannt wurde? Nach Angaben eines Tepco-Sprechers hatten die Aufseher bisher Messgeräte benutzt, die maximal 100 Millisievert erfassen können.

Ausländische Hilfe

Seit den Kernschmelzen in vier Reaktoren pumpen die Reparaturtrupps unentwegt Wasser zur Kühlung in die Reaktoren. Das verseuchte Wasser wird abgepumpt und in Tanks gefüllt. Dann sollte es theoretisch wieder aufbereitet und erneut zur Kühlung eingesetzt werden. In der Praxis funktioniert das allerdings nicht. Da die Reaktorgebäude durch das Erdbeben undicht sind, rinnen täglich 300 Tonnen kontaminiertes Wasser ins Meer. Dazu steigt Grundwasser in die Reaktorgebäude.

Tepco hat jetzt erstmals versprochen, ausländische Experten zu Rate zu ziehen. Die Regierung in Tokio überlegt, einen 2,7 Milliarden Euro schweren Notfall-Fonds anzuzapfen, um die Folgen der AKW-Katastrophe zu bekämpfen. Die einzig gute Nachricht: Das verseuchte Wasser stellt noch keine Gefahr für den Pazifik dar, da es sich rasch verdünnt.

Fukushima: Die Katastrophe in Zahlen

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Members of media are escorted by TEPCO employees a
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