"Extrem stressige Nacht": 629 Migranten im Mittelmeer gerettet

Rettungsmission von Ärzte ohne Grenzen im Mittelmeer
"Ärzte ohne Grenzen": Lage war bei Evakuierung von zwei Schlauchbooten besonders kritisch.

Bei sechs verschiedenen Rettungseinsätzen im Mittelmeer sind 629 Migranten gerettet worden. Nach einer "extrem stressigen Nacht" seien die Menschen nun an Bord des Rettungsschiffs "Aquarius", teilte die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" (MSF) am Sonntag auf Twitter mit. Unter den Geretteten seien 123 unbegleitete Minderjährige, elf Kinder und sieben schwangere Frauen.

Besonders kritisch sei die Lage bei der Evakuierung von zwei Schlauchbooten gewesen, als eines der Boote in der Dunkelheit kaputtging und mehr als 40 Menschen ins Wasser fielen. Nach der Rettung von 229 Menschen nahm die "Aquarius" 400 weitere mit an Bord, die laut "Ärzte ohne Grenzen" zuvor von der italienischen Marine, der Küstenwache sowie von Handelsschiffen gerettet worden waren.

Die "Aquarius", mit der "Ärzte ohne Grenzen" und die internationale Organisation "SOS Mediterranee" unterwegs sind, war am Freitag in Richtung der Such- und Rettungszone vor der libyschen Küste aufgebrochen. Bereits am Samstag berichteten die Organisationen, dass in dem Gebiet mehrere Boote in Not, aber keine privaten Rettungsschiffe gewesen seien. Samstag hatten die deutschen Organisationen Sea-Eye und Sea-Watch Gerettete nach Italien gebracht. Sie hatten viele Stunden auf die Zuweisung eines sicheren Hafens gewartet.

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