Rätselhafter Mord an einem Ex-Elitesoldaten

Chris Kyle galt als bester Scharfschütze der US-Armee. Nun wurde er auf einem Schießstand in Texas ermordet.

Er war der treffsicherste Scharfschütze der US-Armee - nun wurde er selbst Ziel eines Mordanschlags: Chris Kyle, ehemaliges Mitglied der Eliteeinheit Navy Seal und Autor des Bestsellers "American Sniper", ist am Samstag bei einer Benefiz-Veranstaltung auf einem Schießstand in Texas erschossen worden. Wie dallasnews.com berichtet, wurde mittlerweile auch der mutmaßliche Täter verhaftet: Ausgerechnet ein ehemaliger Armeekamerad soll die Tat begangen haben.

Laut Ermittlern soll es sich bei dem Täter um den 25-jährigen Eddie Ray Routh handeln. Auch er diente in der Armee. Ob sich Kyle und er kannten, ist noch Gegenstand von Ermittlungen. Auch das Motiv des Mörders liegt im Dunkeln. Fest steht nur, dass er Kyle und einen weiteren, bisher noch nicht identifizierten Mann aus nächster Nähe auf einem Schießstand nahe der Ortschaft Glen Rose, etwa 80 Kilometer südwestlich der Großstadt Fort Worth, erschoss. Routh soll an der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTSD) gelitten haben, heißt es in mehreren Medienberichten. Er floh zunächst mit einem Auto vom Tatort, wurde aber später gefasst.

Tötungsrekord

Der gebürtige Texaner Kyle war als Scharfschütze der Navy Seals mehrere Jahre lang im Irak-Krieg im Einsatz und stellte dort einen neuen Tötungsrekord auf: Insgesamt 150 Menschen hatte der 38-Jährige auf dem Gewissen. Für seine Verdienste wurde Kyle mit den höchsten Orden ausgezeichnet. Nach seinem Ausscheiden aus der Armee gründete er eine Firma, die Waffen- und Kampftrainings für Behörden und auch zivile Personen anbot. Vergangenes Jahr veröffentlichte er seine Autobiographie "American Sniper", die schnell zu einem Bestseller wurde. Im Mai soll ein zweites Buch mit dem Titel "American Gun - A History of the U.S. in Ten Firearms" erscheinen, wo Kyle gemeinsam mit einem anderen Autor die Geschichte der USA anhand von Waffen nacherzählt.

Vergangenes Jahr erzählte Kyle in einem Interview mit der Dallas Morning News, dass ihm das Leben außerhalb des Militärs schwer falle: "Als Soldat tust du alles für das Allgemeinwohl. Als Zivilist nur für dein eigenes". Er sei damals aus purem Patriotismus zum Militär gegangen - "und ich wollte der Beste werden". Freunde und Bekannte beschreiben Kyle als freundlichen, bescheidenen und heimatverbundenen Menschen. Er hinterlässt eine Frau und zwei Kinder.

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