Altstadt von Kos ist ein Trümmerfeld
Um 1.31 Uhr waren die Bars voller junger Menschen, als plötzlich die Erde bebte. Die Hauptstadt der griechischen Insel Kos wurde von einem Seebeben heimgesucht, das die Altstadt in Trümmer legte. Ein junger Schwede und ein Türke kamen ums Leben, 120 Menschen wurden verletzt, fünf davon schwer. Sie wurden in ein Krankenhaus nach Heraklion gebracht.
Österreicher hatten Glück
Christa Sulzer aus Klagenfurt wurde "mitten in der Nacht durch ein lautes Krachen und Rumoren aus dem Schlaf gerissen. Unser Haus hat sehr, sehr stark gewackelt. Beim Versuch, zum Balkon zu eilen, bin ich sogar zu Sturz gekommen. Niemand hat sich ausgekannt, was da eigentlich passiert", sagt sie am Telefon.
Am Freitag durfte sie ihr Appartement, rund sechs Kilometer außerhalb der Stadt Kos, wieder beziehen. Der Balkon hat schwere Risse. "Insofern passt es, dass wir (ihr Sohn und ihr Lebensgefährte, Anm.) am Samstag die Heimreise antreten."
Andreas Ilks viereinhalbjähriger Sohn Simon verschlief das Erdbeben. "Zum Glück", sagt der Linzer Berufsfeuerwehrmann. Er, seine Frau und sein älterer Sohn hätten aber bis halb fünf Uhr Früh nicht mehr schlafen können. 15 kleinere Nachbeben zählte der Feuerwehrmann, der wegen Simon in seinem Hotelzimmer an der Südküste der Insel blieb. "Es war ein Grollen, dann kam ein Schütteln von der Dusche und ein Klimpern von Geschirr. So eine Erdbebennacht wünsche ich keinem." Ilk fühlt sich aber in seinem Hotel sicher. "Wenn sich die Lage nicht ändert, bleiben wir wie geplant bis Montag."
Erdbebenzone
Die beschädigten Gebäude stammen aus einer Zeit, als Erdbebensicherheit in Griechenland kein Thema war.
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