El Kaida meldet „Hinrichtung“ einer Geisel

Philippe Verdon soll aus Rache für Frankreichs Militäreinsatz getötet worden sein.

Vor mehr als einem Jahr war er gemeinsam mit seinem Landsmann Serge Lazarevic im Norden Malis entführt worden. Nun ist der Franzose Philippe Verdon angeblich nicht mehr am Leben: Der nordafrikanische Ableger der Terrororganisation El Kaida (AQIM) erklärte, den 55-Jährigen getötet zu haben. Der „Spion“ Philippe Verdon sei am 10. März als Reaktion auf den französischen Militäreinsatz „hingerichtet“ worden, sagte ein AQIM-Sprecher. Das Außenministerium in Paris bestätigte den Tod der Geisel zunächst nicht. Man überprüfe die Meldung noch, hieß es gestern, Mittwoch.

Philippe Verdon und Serge Lazarevic waren am 11. November 2011 aus ihrem Hotel in Hombori verschleppt worden. Die beiden Geologen hatten sich aus beruflichen Gründen in Mali befunden.

In einem im August 2012 veröffentlichten Video richteten Verdon und Lazarevic einen Appell an die internationale Gemeinschaft, sich für ihre Befreiung einzusetzen. Die beiden Geiseln, umringt von den schwer bewaffneten Entführern, sprachen in dem Video auch über die schwierigen Lebensbedingungen in der Hand der Kidnapper.

Am 11. Jänner griff Frankreich militärisch in Mali ein, um ein Vordringen der Islamisten zu stoppen, die zuvor den gesamten Norden des Landes unter ihre Kontrolle gebracht hatten. Seither toben heftige Kämpfe an der Grenze zu Algerien. In Mali sind zurzeit 4000 französische Soldaten im Einsatz.

Angehörige von französischen AQIM-Geiseln hatten Frankreichs Regierung vor wenigen Wochen aufgefordert, Verhandlungsbereitschaft mit den Terroristen zu signalisieren. Die intensiven Kämpfe könnten das Leben der Entführten gefährden, hieß es in einer Erklärung. Allein im Hauptgefechtsgebiet im nordmalischen Adrar-Massiv werden sieben französische Geiseln vermutet.

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