USA

Ein Museum für die Opfer von 9/11

Unter dem Protest von Angehörigen wurden die sterblichen Überreste ins neue Museum überführt.

Mehr als zwölf Jahre nach den Terroranschlägen vom 11. September in New York sind nicht identifizierte Überreste vieler Opfer in ein neues Museum übergeführt worden. Mit Polizei- und Feuerwehrwagen wurden drei Metallbehälter aus dem Gerichtsmedizinischen Institut in den Museumsbau auf dem früheren Gelände des World Trade Centers gebracht.

Eine Gedenkfeier gab es nicht; nur Familienmitglieder der Opfer konnten an der schlichten Zeremonie teilnehmen.

„Heilig“

Proteste von Angehörigen begleiteten die Fahrt: Viele Hinterbliebene meinen, ein unterirdischer Raum in einem Museumsgebäude sei nicht der richtige Ort. Rosaleen Tallon, die Schwester eines Feuerwehrmanns, sagt, für sie seien die sterblichen Überreste „heilig, ob identifiziert oder nicht“. Sie finde es „sehr schwierig“, ihren Kindern zu erklären, dass sie nun im Museum seien.

Anhänger des Terrornetzwerks El Kaida hatten am 11. September 2001 zwei Passagierjets in die Türme des World Trade Centers in Manhattan gelenkt und diese zum Einsturz gebracht. Ein weiteres Flugzeug rammte das Pentagon in Washington, ein viertes stürzte in Pennsylvania auf ein Feld. Bei den Anschlägen starben fast 3000 Menschen, davon 2753 in New York. 1115 von ihnen konnten bisher nicht identifiziert werden.

Nach den Anschlägen wurden insgesamt fast 22.000 Überreste der Opfer aus den Trümmern des World Trade Centers geborgen. 7930 Leichenteile konnten jedoch keiner der DNA-Proben zugeordnet werden, die Angehörige den Behörden gegeben hatten.

Die Überreste werden nun in einem besonderen Bereich des Museums auf dem Gelände „Ground Zero“ aufbewahrt. Diese Gedenkstätte soll nur für Hinterbliebene und Gerichtsmediziner, nicht aber für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

Das 9/11-Museum selbst soll nach jahrelangen Bauverzögerungen am 21. Mai für Besucher geöffnet werden. Die Ausstellungsräume befinden sich auf sieben Etagen unter der Erde; auf insgesamt mehr als 10.000 Quadratmeter Fläche werden die Hintergründe der Terroranschläge erläutert, Fotos und Videos gezeigt und Gegenstände aus den eingestürzten Zwillingstürmen ausgestellt.

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