Deutschland: Keine Kriminalitätswelle durch Flüchtlinge

Ein Mann mit Handschellen vor einem dunklen Hintergrund.
Nur rund 1700 der 47.000 Sexualdelikte von Asylsuchenden begangen.

Die Zahl der von Flüchtlingen in Deutschland begangenen Straftaten hat gemessen an der massiv gestiegenen Zahl der Flüchtlinge deutlich weniger stark zugenommen. Im Vergleich der Jahre 2014 und 2015 habe sich die Zahl der Flüchtlingen zugerechneten Straftaten um 79 Prozent erhöht. Im gleichen Zeitraum habe sich die Zahl der Flüchtlinge aber um 440 Prozent erhöht, berichtete "Bild". In Österreich zeichnet sich ein ähnliches Bild, wie der Kurier berichtet.

"Überwiegende Mehrheit der Asylsuchenden begeht keine Straftaten"

Nach der Einschätzung des Bundeskriminalamts (BKA) begeht die "weit überwiegende Mehrheit der Asylsuchenden keine Straftaten", zitierte die "Bild"-Zeitung am Mittwoch aus einem als Verschlusssache eingestuften Bericht. Demnach habe sich im ersten Halbjahr 2015 die Zahl der Straftaten zunächst deutlich erhöht, im zweiten Halbjahr habe die Entwicklung der Fallzahlen dann stagniert. Im zweiten Halbjahr 2015 kamen aber die meisten Flüchtlinge nach Deutschland.

Sehr geringer Anteil bei Sexualdelikten

Unter den Flüchtlingen im vergangenen Jahr vorgeworfenen insgesamt 208.344 Straftaten in Deutschland stehen dem "Bild"-Bericht zufolge Vermögens- und Fälschungsdelikte, Schwarzfahren und Diebstahl vorne. Der Anteil von Sexualdelikten habe bei unter einem Prozent gelegen, unter 1.688 Fällen von Verstößen gegen die sexuelle Selbstbestimmung seien 458 Vergewaltigungen oder sexuelle Nötigungen gewesen. Dies ist gemessen an den bundesweiten Sexualdelikten ein geringer Anteil. Nach den jüngsten vorliegenden Zahlen gab es 2014 laut "Bild" in Deutschland insgesamt knapp 47.000 Sexualdelikte.

Die Übergriffe aus der Silvesternacht in Köln sind laut "Bild"-Bericht allerdings in dem BKA-Bericht noch nicht erfasst. Außerdem fehlen in dem Bericht Zahlen aus Nordrhein-Westfalen, Bremen und Hamburg.

In Österreich ist die Situation ähnlich, wie der Kurier berichtet: Nur 2,8 Prozent der rund 400.000 Strafanzeigen von 2014 betreffen Asylwerber.

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