Tankstellen und Restaurants müssen kein Bargeld akzeptieren
Dänemark und Schweden haben sich in eine bargeldlose Gesellschaft verwandelt. Gezahlt wird mit Bankkarten und per Smartphone mit der Bezahl-App Mobile Pay. Wer in einem Café mit Münzen zahlt, wird manchmal ziemlich schief angeschaut.
Die dänische Notenbank will ab 2016 keine neuen Banknoten mehr drucken, Tankstellen, Restaurants und kleine Geschäfts müssen kein Bargeld mehr akzeptieren. Ausgenommen sind nur große Supermärkte, Krankenhäuser, Pflegeheime, Nahrungsmittelgeschäfte, Ärzte und Apotheken.
Anders als in Österreich und Deutschland halten die Dänen und Schweden Bares nicht für Wahres. Als vor zwei Jahren in Schweden ein Räuber eine Bank überfiel, musste er unverrichteter Dinge wieder abziehen, weil in der Filiale kein Bargeld vorhanden war.
Das Ende der Bargeldpflicht in Dänemark ist Teil eines Regierungsprogramms zur Belebung der Konjunktur. Denn Bargeld kostet Geld, es muss zur Bank gebracht und gezählt werden.
Mehrere bekannte Ökonomen, unter ihnen der Amerikaner Kenneth Rogoff, haben sich für die Abschaffung von Banknoten mit hohen Nennwerten ausgesprochen. Dies würde nicht nur die Geschäfte vieler Verbrecher erschweren, sondern auch eine Geldpolitik mit negativen Zinsen auf Guthaben bei Banken und Sparkassen erleichtern. Die Frage ist: Will man das? Der ehemalige deutsche Finanzminister Theo Waigel bekennt sich dazu, Barzahler zu sein. Er fühle sich nur wohl in seiner Haut, wenn er ungefähr 250 Euro in bar eingesteckt habe. Ein Ende des Bargeldzeitalters steht auch Österreich nicht bevor. In Frankreich wurden strengere Bargeldkontrollen angekündigt. So soll ab Herbst die Obergrenze von Barzahlungen von 10.000 auf 1000 Euro gesenkt werden.
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