Schettino: "Experte für Panik-Management"
Der Kapitän der 2012 havarierten Costa Concordia, Francesco Schettino, hat an der römischen Universität "La Sapienza" über Panik-Management referiert. Das berichtete die Tageszeitung "La Nazione" am Mittwoch. Der Auftritt Schettinos vor Studenten hat empörte Reaktionen ausgelöst. Dem Kapitän wird vorgeworfen, die Costa Concordia noch während der Evakuierung verlassen zu haben.
Der Vortrag fand am 5. Juli im Rahmen eines Seminars über Psychopathologie statt. Schettino berichtete über seine Erfahrung mit der Havarie der Costa Concordia. "Man hat mich geholt, weil ich ein Fachmann bin. Ich musste erklären, wie man mit Panik umgehen kann und welche Rolle die menschliche Komponente spielt. Ich bin weltweit gereist, ich weiß, wie man sich in Notsituationen verhält und wie man mit Crewmitgliedern aus unterschiedlichen Ländern umgeht", sagte Schettino dem Blatt. Er habe dabei den Studenten vor allem dargestellt, was zu tun sei, wenn Panik ausbricht.
Bildungsministerin Stefania Giannini sprach von einem Affront gegenüber den Familien der 32 Todesopfer. Der Rektor der Universität, Luigi Frati, ging auf Distanz zu dem Dozenten, der Schettino eingeladen hatte. Empört zeigte sich auch der Staatsanwalt von Grosseto, Francesco Verusio. Dort wird dem Kapitän unter anderem wegen fahrlässiger Tötung der Prozess gemacht. "Ich bin empört. Wie kann man Schettino einladen?", fragte Verusio. Dieser sei alles andere als ein Vorbild für Jugendliche.
Das Schiff wurde im Juli nach zweieinhalb Jahren von Giglio aus nach Genua gebracht. Erst am Mittwoch wurde im Wrack noch ein Schädel gefunden. Dieser wurde von den Mannschaften entdeckt, die nach dem letzten Vermissten des Unglücks suchen, teilte der italienische Zivilschutz mit. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um ein indisches Crew-Mitglied, Russel Rebello, das 32. Todesopfer des Unglücks.
Der Abtransport er Costa Concordia:
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